ABC der Inkontinenz | Glossar

Hier finden Sie alle Begriffe, die bei Inkontinenz und Blasenschwäche immer wieder von Ärzten, Apothekern und in medizinischen Artikeln gebraucht werden. Wir erklären Ihnen, was sie bedeuten und bringen damit etwas Licht ins Dunkel!

ABC Glossarbild Filz Buchstaben

Foto von Magda Ehlers von Pexels


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

 

A

ABL Test

Absorption Before Leakage Test: Torso mit künstlicher Harnröhre simuliert Miktionen. Nach dem Auslaufen wird die Messung gestoppt und gewogen. Hohe Praxisrelevanz!

Adipositas

Der lateinische Begriff Adipositas bedeutet starkes oder krankhaftes Übergewicht. Ab einem BMI von über 30 spricht die WHO (Weltgesundheitsorganisation) von Adipositas.

Alzheimer

Demenzerkrankung, die durch einen enormen Verlust an Nervenzellen gekennzeichnet ist. Erkrankte verlieren fortschreitend ihre gesamte Gedächtnisfunktion.

Anamnese

Die medizinische Vorgeschichte des Patienten erheben.

Antibiotika

Medikamente zur Wachstumshemmung von Bakterien. Werden bei Infektionskrankheiten eingesetzt.

Anticholinergika

Medikament, das bei Dranginkontinenz die Aktivität des Blasenmuskels hemmt.

Antidiuretisches Hormon

In der Nacht gebildetes Hormon, dass die Urinproduktion drosselt.

autoklavierbar

Ein Autoklav ist ein gasdicht verschließbarer Druckbehälter. Autoklavieren bedeutet das Sterilisieren in einem solchen Druckbehälter.

 

B

Beckenboden

Muskeln zwischen dem Becken, welche die Organe des Bauchraumes tragen. Der Beckenboden verschließt die Bauchhöhle nach unten.

Belastungsinkontinenz

Von Belastungsinkontinenz spricht man bei unwillkürlichem Harnverlust bei Anstrengung, Husten, Niesen oder Springen.

Benigne Prostatavergrößerung

Gutartige Vergrößerung der Prostata (Vorsteherdrüse) des Mannes.

Blasenentleerungsstörung

Die Harnblase entleert sich nicht vollständig, oder sehr schwer. Es bleibt viel Restharn in der Blase.

Blasenentzündung

Infektion der Harnblase.

Blasenkapazität

Menge, die die Harnblase an Urin speichern kann. Bei Erwachsenen sind das ca. 350-500ml.

Blasensenkung

Die Harnblase sinkt aufgrund einer Beckenbodenschwäche, oder einer vorangegangenen Gebärmutterentfernung ab.

Blasensteine

Eine steinartige Ablagerung in der Harnblase.

Bettnässen

Nächtliches Einnässen des Kindes nach dem 5. Lebensjahr.

 

C

Chronisch

Sich langsam entwickelnde und dauerthaft vorhandene Erkrankung.

Cystoskopie

Blasenspiegelung

 

D

Dranginkontinenz

Sehr starker, teils schmerzhafter Harndrang mit ungewolltem Harnverlust.

Dysurie

Erschwertes oder schmerzhaftes Wasserlassen. Meist bei einer Prostatavergrößerung oder Blasenentzündung auftretend.

 

E

Einlagen

Kleine Inkontinenzeinlagen, die mit einem Klebestreifen in der Unterhose befestigt werden. (Nicht zu verwechseln mit Vorlagen)

Enuresis

Bettnässen, Einnässen nach dem 5. Lebensjahr ohne an einem Harninfekt zu leiden.

Erektile Dysfunktion

Schwierigkeit eine ausreichende Erektion zu bekommen oder zu halten. Auch Erektionsstörung genannt.

Extraurethrale Inkontinenz

Urinverlust, der nicht über die Harnröhre stattfindet. Es liegt eine Fehlbildung vor, der Urin geht häufig über Vagina, Darmausgang oder die Haut ab.

 

F

Flow (Uroflowmetrie)

Die Flow-Messung ist eine Abkürzung für die Uroflowmetrie. Dabei handelt es sich um eine Harnstrahlmessung. Hier wird die Harnmenge pro Zeiteinheit gemessen. Anhand der ausgewerteten Fließkurve können Rückschlüsse auf bestimmte Erkrankungen gezogen werden. (1)

Frontotemporale Demenz

Die frontotemporale Demenz ist eine neurodegenerative Erkrankung des Gehirns im Stirn- und Schläfenlappen. Starke Persönlichkeitsveränderungen und Sprachbeeinträchtigungen sind Symptome dieser Demenz.

 

G

Gebärmuttersenkung

Die Gebärmutter sinkt durch eine Beckenbodenschwäche ab.

Grundpflege

Die pflegerische Unterstützung bei alltäglichen und lebensnotwendigen Dingen. Dazu gehören Nahrungsaufnahme, Toilettengänge, An- und Auskleiden und Körperpflege.

 

H

Hämaturie

Vermehrtes Vorkommen von roten Blutkörperchen im Urin. Umgangssprachlich Blut im Urin.

Harngrieß

Kleinste Harnsteinchen im Urin.

Harninkontinenz

Auch Blasenschwäche genannt. Unkontrollierter Verlust von Urin.

Harnleiter

Leitet den Harn aus den Nieren in die Harnblase.

Harnröhre

Führt den Harn aus der Blasen nach Außen.

Harnstau

Der Harn wird durch eine Abflussbehinderung in der Blase gestaut.

Harnsteine

Steinartige Gebilde in den ableitenden Harnwegen.

Harnverhalt

Die Unfähigkeit die Blase trotz Füllung und Harndrang zu entleeren.

Harnwegsinfekt

Infektion der ableitenden Harnwege. Dabei können Harnblase, Harnröhre, Harnleiter oder Nierenbecken betroffen sein.

hydrophob

Hydrophob kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet: wassermeidend!

 

I

Inkontinenz

Die Unfähigkeit Harn oder Stuhl kontrolliert abzulassen.

Impotenz

Auch erektile Dysfunktion genannt. Unfähigkeit eine ausreichende, oder auch ausreichend lange Versteifung des Gliedes zu erreichen.

ISO 11948-1 Rothwell Test

Das Inkontinenzprodukt wird in Salzlösung getaucht und danach gewogen. Das Ergebnis hat keine Praxisrelevanz! Nur ca. 40% der Saugleistung ist tatsächlich in der Praxis nutzbar!

 

J

……..

 

K

Kontinenz

Die Fähigkeit Stuhl und Urin kontrolliert abzulassen.

Kurzzeitpflege

Vorübergehende stationäre Versorgung eines Patienten, der normalerweise zu Hause versorgt wird. Häufig nach Krankenhausaufenthalten.

 

L

Lewy-Körper-Demenz

Ähnelt stark der Alzheimerkrankheit. Gekennzeichnet durch starke Schwankungen der Aufmerksamkeit, Halluzinationen und Zittern der Hände (ähnlich leichtem Parkinson). (2)

 

M

MDS Methode

MDS Methode: Produkt wird in Salzlösung getaucht und anschließend mit Druck belastet. Danach wird das Produkt gewogen. Wenig Praxisrelevanz.

Miktion

Das Entleeren der Blase.

Miktionsprotokoll

Toilettenprotokoll, in dem Ausscheidungsmenge, Trinkmenge und Toilettengänge über einige Tage protokolliert werden.

Mischinkontinenz

Eine Mischung aus Belastungs- und Dranginkontinenz.

 

N

Nykturie

Häufiges nächtliches Wasserlassen. Mehr als 2 Mal pro Nacht.

Nachtröpfeln

Nach dem Wasserlassen treten noch Resttropfen von Urin aus. Häufig bei Männern der Fall.

Nässeindikator

Ein Streifen auf der Außenseite des Inkontinenzmaterials, welcher sich je nach Füllstand verfärbt und damit den Wechselzeitpunkt anzeigt.

 

O

Obstipation

Hierbei handelt es sich um eine Verstopfung. Die Stuhlentleerung ist erschwert oder tritt seltener auf als gewohnt.

 

P

Pants

Windelhosen für Erwachsene. Werden wie normale Unterhosen angezogen.

Pessar

Ein Hilfsmittel, welches bei Senkungsbeschwerden in die Scheide eingeführt wird um Harblase und Gebärmutter leicht zu heben.

Pflegegrad

Einteilung nach Grad der Beeinträchtigung der Selbstständigkeit. Es gibt 5 Pflegegrade.

Polyurie

Übermäßiges Ausscheiden von Urin. Mehr als 2 Liter pro Tag.

Prävention

Vorbeugende Maßnahmen durch gesunde Lebensweise und die Vermeidung schädlicher Einflüsse.

Prostata

Vorsteherdrüse beim Mann. Liegt unter der Harnblase und produziert Samenflüssigkeit.

Prostatektomie

Chirurgisches Entfernen der Prostata.

Prostatitis

Entzündung der männlichen Vorsteherdrüse (Prostata).

 

Q

……..

 

R

Radikale Prostatatektomie

Vollständige opterative Entfernung der Prostata mit Samenblasen und Lymphknoten.

Reflexinkontinenz

Die Unfähigkeit aufgrund von Nervenschädigung die Harnausscheidung zu kontrollieren, oder zu spüren.

Reizblase

Ohne organische Ursachen gereizte Blase. Betroffene verspüren übermäßig häufig einen Harndrang.

Restharn

Die Urinmenge, die nach der Blasenentleerung in der Harnblase verbleibt.

 

S

Slip

Der Inkontinenzslip ist eine Inkontinenzwindel für Erwachsene, die mit Klebestreifen geschlossen wird.

Stressinkontinenz

Anderer Begriff für die Belastungsinkontinenz.

Stuhlinkontinenz

Die Unfähigkeit die Stuhlentleerung zurückzuhalten.

Superabsorber

Superabsorber oder SAP sind Kunststoffe, die ein vielfaches ihre eigenen Gewichtes an Flüssigkeit aufsaugen können. Beim Aufsaugen quillt der Kunststoff zu einem Hydro-Gel auf.

Symptom

Ein Krankheitszeichen. Wie eine Erkrankung in Erscheinung tritt.

 

T

Toilettentraining

Das Erlernen dem Harndrang nicht immer sofort nachzugeben und dadurch den Harn länger einzuhalten.

Tumor

Ist eine Neubildung von Körpergewebe durch eine Fehlregulation im Zellwachstum. Dieser kann gut- oder bösartig sein.

 

U

Überaktive Blase

Plötzlicher und starker Harndrang gepaart mit häufigem Wasserlassen, auch in der Nacht. Eine Inkontinenz muss nicht bestehen.

Überlaufinkontinenz

Durch die Überfüllung der Blase bei Blasenentleerungsstörungen kann der Schließmuskel dem Druck nicht mehr standhalten und läuft über.

Ultraschall

Auch Sonografie genannt. Untersuchung mittels Ultraschallwellen als bildgebendes Verfahren von organischem Gewebe.

Urethritis

Schleimhautentzündung der Harnröhre. Auch Harnröhrenentzündung genannt.

Urologe*in

Arzt, oder Ärztin, der/die auf Krankheiten der Harnwege, Nieren und Genitalien spezialisiert ist.

 

V

Vorlagen

Große Inkontinenzeinlage ohne Klebestreifen, die mit einer Fixierhose getragen werden muss.

Vaskuläre Demenz

Bei der vaskulären Demenz führen Durchblutungsstörungen im Gehirn zu einem allmählichen Absterben von Nervenzellen im Gehirn.

 

W

Wechseljahre

Hormonelle Umstellung während der Menopause. Das Östrogen, welches für den monatlichen Zyklus verantwortlich ist, wird vermindert produziert.

 

XYZ

Zystitis

Entzündung der Harnblase. Auch Blasenentzündung genannt.

Zystometrie

Blaseninnendruck Messung.

 

 

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Quellen

(1) Die Harnflussmessung (Uroflowmetrie) Dr. med. Robert Frese: http://www.urologie-ottensen.de/de/99019-Die-Harnflussmessung-Uroflowmetrie
(2) Deutsche Alzeimer Gesellschaft e.V. „Andere Demenzformen“ https://www.deutsche-alzheimer.de/demenz-wissen/andere-demenzformen