Eiweißmangel | Ursachen, Smyptome & Behandlung

Eiweiß, auch bekannt als Protein, ist eine entscheidende Nährstoffkomponente, die für zahlreiche Funktionen im Körper von großer Bedeutung ist. Ein Mangel an Eiweiß kann zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führen.

Eiweißmangel

Definition Eiweißmangel

Eiweißmangel, auch als Proteinmangel bezeichnet, tritt auf, wenn die Aufnahme von Proteinen aus der Nahrung nicht ausreicht, um den Bedarf des Körpers zu decken. Protein ist ein essentieller Nährstoff, der für zahlreiche Funktionen im Körper von großer Bedeutung ist. Ein Eiweißmangel kann verschiedene Ursachen haben, einschließlich einer unausgewogenen Ernährung, Malabsorption oder einem erhöhten Proteinbedarf, der nicht gedeckt wird.

Ursachen von Eiweißmangel

Eine der häufigsten Ursachen, die zu Einweißmangel führt, ist eine unausgewogene Ernährung. Wenn die Ernährung nicht genügend proteinreiche Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Eier, Hülsenfrüchte und Milchprodukte enthält, kann es zu einem Mangel kommen. Dies tritt häufig bei Personen auf, die sich einseitig ernähren oder bestimmte Nahrungsmittelgruppen meiden.  Eine weitere Ursache für einen Eiweißmangel ist eine Malabsorption (fehlerhafte Nährstoffaufnahme). Bestimmte Erkrankungen des Verdauungssystems wie Zöliakie, Morbus Crohn oder chronische Pankreatitis können die Aufnahme von Proteinen aus der Nahrung beeinträchtigen, was zu einem Eiweißmangel führen kann. Zudem kann ein erhöhter Proteinbedarf zu einem Mangel führen. In einigen Situationen, wie zum Beispiel während des Wachstums, in der Schwangerschaft oder Stillzeit, nach einer Operation oder bei intensivem Sport, kann der Proteinbedarf erhöht sein. Wenn dieser erhöhte Bedarf nicht durch die Nahrung gedeckt wird, kann ein Eiweißmangel auftreten.

  1. Mangelernährung: Eine unausgewogene Ernährung, die zu wenig proteinreiche Lebensmittel enthält, kann zu einem Eiweißmangel führen. Dies tritt häufig bei Personen auf, die sich einseitig ernähren oder bestimmte Nahrungsmittelgruppen meiden.
  2. Malabsorption: Bestimmte Erkrankungen des Verdauungssystems wie Zöliakie, Morbus Crohn oder chronische Pankreatitis können die Aufnahme von Proteinen aus der Nahrung beeinträchtigen, was zu einem Eiweißmangel führen kann.
  3. Erhöhter Proteinbedarf: In einigen Situationen, wie zum Beispiel während des Wachstums, bei Schwangerschaft oder Stillzeit, nach einer Operation oder bei intensivem Sport, kann der Proteinbedarf erhöht sein. Wenn dieser erhöhte Bedarf nicht durch die Nahrung gedeckt wird, kann ein Eiweißmangel auftreten.

Eiweißmangel im Alter

Eiweißmangel im Alter kann man auf verschiedene Faktoren zurückführen. Viele ältere Menschen entwickeln im Laufe der Zeit weniger Appetit, entweder durch Krankheit oder ein vermindertes Geschmacksempfinden. Dies kann zu einer insgesamt reduzierten Nahrungsaufnahme führen. Kau- und Schluckbeschwerden können dazu führen, dass proteinreiche Lebensmittel gemieden oder in geringeren Mengen konsumiert werden.  Aber auch bestehende Erkrankungen im Alter können den Bedarf an Protein erhöhen oder die Aufnahme beeinträchtigen. Auch die Einnahme bestimmter Medikamente kann den Appetit reduzieren oder die Verdauung beeinflussen. Eiweißmangel im Alter kann zu einer Verschlechterung des Muskeltonus, einer verminderten Knochengesundheit, einer verlangsamten Wundheilung und einer geschwächten Immunfunktion führen. Es ist wichtig, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten und bei Bedarf einen Arzt oder Ernährungsberater zu konsultieren, um sicherzustellen, dass der Proteinbedarf im Alter gedeckt wird.

Eiweißmangel im Alter kann auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein

  • Veränderte Ernährungsgewohnheiten: Im Alter treten oft Veränderungen im Essverhalten auf. Einige ältere Menschen haben möglicherweise weniger Appetit oder ein vermindertes Geschmacksempfinden, was dazu führen kann, dass sie insgesamt weniger essen. Wenn die Nahrungsaufnahme insgesamt reduziert ist, kann auch die Zufuhr von Eiweiß verringert sein. Lesen Sie hier, was Sie bei vermindertem Apetit tun können.
  • Kau- und Schluckbeschwerden: Einige ältere Menschen können aufgrund von Zahnerkrankungen, Zahnverlust oder anderen Erkrankungen Schwierigkeiten haben, feste Nahrung zu kauen oder zu schlucken. Dies kann dazu führen, dass sie proteinreiche Lebensmittel vermeiden oder ihre Aufnahme einschränken.
  • Erkrankungen: Bestimmte Erkrankungen können den Eiweißbedarf erhöhen oder die Aufnahme von Protein beeinträchtigen. Beispielsweise kann eine Nierenerkrankung die Verarbeitung von Protein im Körper beeinträchtigen, während bestimmte chronische Erkrankungen den Proteinabbau erhöhen können. Aber auch Magen-Darm Erkrankungen, wie Zöliakie und chronische Darmentzündungen führen schnell zu einem Nährstoffmangel.
  • Medikamenteneinnahme: Einige Medikamente, die ältere Menschen regelmäßig einnehmen, können den Appetit reduzieren oder die Verdauung beeinflussen. Dies kann zu einer verringerten Nahrungsaufnahme und einer geringeren Proteinzufuhr führen. Hierzu gehören Protonenpumpenhemmer (PPIs), Diuretika oder Entwässerungsmittel, aber auch Chemotherapeutika.

Symptome eines Eiweißmangels

Die Symptome eines Eiweißmangels können vielfältig sein. Ein häufiges Anzeichen ist Muskelschwäche und Muskelschwund. Ein Mangel an Protein führt zu einer Abnahme von Muskelmasse, was sich in Schwäche und Atrophie der Muskeln äußert. Betroffene können Schwierigkeiten haben, ihre körperliche Leistungsfähigkeit aufrechtzuerhalten. Besonders bei Kindern kann ein Eiweißmangel das normale Wachstum beeinträchtigen. Kinder, die nicht ausreichend Proteine zu sich nehmen, können ein verzögertes Wachstum und eine Beeinträchtigung des Gewichts aufweisen. Ein weiteres Symptom eines Eiweißmangels sind Ödeme. Durch den Mangel an Proteinen im Körper kann es zu Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe kommen, die sich als Schwellungen, insbesondere in den Beinen, Knöcheln und im Gesicht, manifestieren können. Auch Haarausfall und brüchige Nägel können auf einen Eiweißmangel hinweisen. Eiweiß ist ein wichtiger Bestandteil von Haaren und Nägeln. Wenn nicht genügend Protein vorhanden ist, können Haare ausfallen und Nägel spröde und brüchig werden.

  • Muskelschwäche oder Muskelschwund: Proteinmangel kann zu einer Abnahme der Muskelmasse führen, was sich in Muskelschwäche und Muskelschwund äußern kann. Betroffene können Schwierigkeiten haben, ihre körperliche Leistungsfähigkeit aufrechtzuerhalten.
  • Verlangsamtes Wachstum bei Kindern: Proteine sind für das normale Wachstum und die Entwicklung bei Kindern entscheidend. Ein Eiweißmangel kann zu einer Verzögerung des Wachstums führen.
  • Ödeme: Proteinmangel kann zu Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe führen, die sich als Schwellungen, insbesondere in den Beinen, Knöcheln und im Gesicht, manifestieren können.
  • Haarausfall und brüchige Nägel: Eiweiß ist ein wichtiger Baustein für Haare und Nägel. Ein Mangel kann zu Haarausfall, spröden Haaren und brüchigen Nägeln führen.

Hinweis! Alle aufgeführten Symptome können auch bei anderen Krankheitsbildern auftauchen. Lassen Sie diese deshalb immer ärztlich abklären, wenn Ihnen eines der Symptome an Ihnen auffällt.

Behandlungsmöglichkeiten von Eiweißmangel

Die Behandlung eines Eiweißmangels besteht vor allem darin, die Ernährung anzupassen. Eine ausgewogene Ernährung, die proteinreiche Lebensmittel enthält, ist entscheidend, um den Mangel zu beheben. Fleisch, Fisch, Eier, Hülsenfrüchte und Milchprodukte sind gute Quellen für hochwertiges Protein. Es kann auch notwendig sein, Proteinergänzungen in Form von Pulvern oder Shakes einzunehmen, um den Bedarf zu decken. In einigen Fällen ist es wichtig, die Grunderkrankung zu behandeln, die zum Eiweißmangel geführt hat, wie zum Beispiel eine Malabsorptionserkrankung. Abschließend ist ein Eiweißmangel ein ernstzunehmendes Problem, das sich auf die Gesundheit und das Wohlbefinden auswirken kann. Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichender Proteinzufuhr ist entscheidend, um einen Eiweißmangel zu vermeiden.

Bei anhaltenden Symptomen oder Unsicherheiten sollte immer ein Arzt oder Ernährungsberater konsultiert werden, um eine angemessene Diagnose und Behandlung zu erhalten.

Bekommt man als Vegetarier einen Eiweißmangel?

Es ist grundsätzlich möglich, als Vegetarier einen Eiweißmangel zu entwickeln, wenn die Ernährung nicht ausreichend proteinreiche pflanzliche Lebensmittel enthält. Als Vegetarier verzichtet man auf Fleisch, Fisch und oft auch auf andere tierische Produkte wie Eier und Milchprodukte. Daher ist es besonders wichtig, alternative Proteinquellen einzubeziehen, um den Proteinbedarf zu decken. Pflanzliche Proteinquellen umfassen Hülsenfrüchte (wie Bohnen, Linsen und Kichererbsen), Sojaprodukte (wie Tofu und Tempeh), Nüsse, Samen, Vollkorngetreide und bestimmte Gemüsesorten. Um einen ausreichenden Proteingehalt in einer vegetarischen Ernährung zu gewährleisten, ist es wichtig, eine Vielzahl proteinreicher pflanzlicher Lebensmittel zu konsumieren und die Mahlzeiten sorgfältig zu planen. Es kann hilfreich sein, sich mit einem Ernährungsberater oder einem Arzt zu beraten, um sicherzustellen, dass der Proteinbedarf gedeckt wird. Dies ist besonders wichtig für bestimmte Gruppen wie Schwangere, stillende Frauen, Kinder und ältere Menschen, die möglicherweise einen höheren Proteinbedarf haben.

Es gibt jedoch viele vegetarische Lebensmittel, die reich an Protein sind, und eine ausgewogene vegetarische Ernährung kann den Proteinbedarf problemlos decken. Durch eine sorgfältige Planung und die Auswahl verschiedener proteinreicher pflanzlicher Lebensmittel kann ein Eiweißmangel bei Vegetariern vermieden werden.

Erbsen Vegetarier

Diese Gemüsesorten enthalten viel Eiweiß

Erbsen: Erbsen enthalten eine beträchtliche Menge an Protein und Ballaststoffen. Sie sind vielseitig einsetzbar und können frisch, gefroren oder als Bestandteil von Gerichten wie Suppen, Eintöpfen oder Salaten verwendet werden.

Sojabohnen: Sojabohnen und daraus hergestellte Produkte wie Edamame (grüne Sojabohnen), Tofu und Tempeh sind ausgezeichnete Proteinquellen und enthalten alle essentiellen Aminosäuren. Sie sind auch reich an Eisen und Calcium.

Kichererbsen: Kichererbsen sind eine beliebte Hülsenfrucht und enthalten neben Protein auch Ballaststoffe und verschiedene Vitamine und Mineralstoffe. Sie können in Salaten, Suppen, Eintöpfen oder zu Hummus verarbeitet werden.

Linsen: Linsen sind eine weitere proteinreiche Hülsenfrucht und eignen sich hervorragend für Suppen, Eintöpfe und Beilagen. Sie sind auch reich an Ballaststoffen, Eisen und B-Vitaminen.

Spinat: Spinat enthält im Vergleich zu anderen Gemüsesorten eine moderat hohe Menge an Protein. Darüber hinaus ist Spinat reich an Eisen, Calcium, Vitaminen und Antioxidantien.

Es ist wichtig zu beachten, dass der Proteingehalt von Gemüse im Allgemeinen im Vergleich zu Hülsenfrüchten, Sojaprodukten oder Nüssen niedriger ist. Um den Proteinbedarf zu decken, ist es sinnvoll, eiweißreiches Gemüse mit anderen pflanzlichen Proteinquellen zu kombinieren oder alternative Proteinquellen wie Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen oder Vollkorngetreide in die Ernährung einzubeziehen.

Eiweißmangel Vorbeugen

Um einem Eiweißmangel vorzubeugen, sind folgende Maßnahmen empfehlenswert:

  1. Ausgewogene Ernährung: Stellen Sie sicher, dass Ihre Ernährung eine ausreichende Menge an proteinreichen Lebensmitteln enthält. Dazu gehören Fleisch, Fisch, Eier, Hülsenfrüchte, Milchprodukte, Nüsse und Samen. Versuchen Sie, verschiedene Proteinquellen in Ihre Mahlzeiten einzubeziehen, um eine vielfältige Nährstoffaufnahme zu gewährleisten.
  2. Planung der Mahlzeiten: Sorgen Sie dafür, dass jede Mahlzeit eine angemessene Menge an Protein enthält. Verwenden Sie beispielsweise magere Fleischsorten, fettarmen Fisch oder pflanzliche Proteinquellen wie Bohnen oder Tofu als Hauptbestandteil Ihrer Mahlzeiten. Ergänzen Sie dies mit einer Vielzahl von Gemüse, Vollkornprodukten und gesunden Fetten, um eine ausgewogene Ernährung zu gewährleisten.
  3. Beachtung des individuellen Proteinbedarfs: Der Proteinbedarf kann je nach Alter, Geschlecht, körperlicher Aktivität und spezifischen gesundheitlichen Bedingungen variieren. Konsultieren Sie gegebenenfalls einen Ernährungsberater oder Arzt, um Ihren persönlichen Proteinbedarf zu ermitteln und sicherzustellen, dass er angemessen gedeckt wird.
  4. Snacks mit Protein: Berücksichtigen Sie auch proteinreiche Snacks, um den täglichen Bedarf zu erreichen. Griechischer Joghurt, hartgekochte Eier, Nüsse oder proteinreiche Riegel können gesunde Optionen sein, um den Proteinpegel zwischen den Mahlzeiten aufrechtzuerhalten.
  5. Bei besonderen Umständen den Bedarf anpassen: In bestimmten Lebensphasen oder Situationen wie Wachstumsphasen, Schwangerschaft, Stillzeit oder intensiver sportlicher Betätigung kann der Proteinbedarf erhöht sein. Achten Sie darauf, Ihren Bedarf entsprechend anzupassen und gegebenenfalls mit einem Fachmann zu besprechen.
  6. Gesundheitliche Bedingungen beachten: Bei bestimmten Erkrankungen oder Verdauungsstörungen kann die Aufnahme von Protein beeinträchtigt sein. In solchen Fällen ist es wichtig, ärztlichen Rat einzuholen und gegebenenfalls eine individuelle Ernährungsstrategie zu entwickeln, um den Proteinbedarf zu decken.

Achtung – Eiweißmangel nicht selbst diagnostizieren

Die Einhaltung einer ausgewogenen Ernährung, die reich an proteinreichen Lebensmitteln ist und den individuellen Bedarf berücksichtigt, ist der Schlüssel zur Vorbeugung eines Eiweißmangels. Ein Eiweißdefizit kann nicht eigenständig festgestellt werden. Auch wenn die aufgeführten Anzeichen eines Eiweißmangels auftreten, ist dies nicht zwangsläufig auf einen Eiweißmangel zurückzuführen. Wenn der Verdacht auf einen Eiweißmangel besteht, sollte dies von einem Arzt untersucht und diagnostiziert werden. Insbesondere bei älteren oder kranken Personen sollte ein Arzt prüfen, ob tatsächlich ein Eiweißmangel vorliegt und inwieweit zusätzliche Proteinzufuhr angemessen ist. Ein übermäßiger Konsum von Eiweiß kann im Extremfall zu weiteren Erkrankungen führen.

Fazit Eiweißmangel

Ein Eiweißmangel kann ernsthafte Auswirkungen auf die Gesundheit haben, insbesondere auf das Muskelwachstum, die körperliche Leistungsfähigkeit und das Wachstum bei Kindern. Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichender Proteinzufuhr ist entscheidend, um einen Eiweißmangel zu vermeiden. Bei anhaltenden Symptomen oder Unsicherheiten sollte immer ein Arzt oder Ernährungsberater konsultiert werden, um eine angemessene Diagnose und Behandlung zu erhalten.

 

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Quellen

https://www.bk-paderborn.de/media-bkp-mhm/docs/2020_Flyer_Eiweissreiche-Kost.pdf

https://www.drjacobsweg.eu/wp-content/uploads/2014/12/Von-Eiwei%C3%9Fmangel-bis-Eiwei%C3%9Fmast.pdf

Deutz NE., Bauer JM., Barazzoni R., Biolo G. et al.: Protein intakte and exercise for optimal muscle function with aging: recommendations from the ESPEN Expert Group. Clin Nutr 2014;33:929-936