Gedächtnistraining mit Senioren | durch Übungen geistig fit bleiben

Gedächtnistraining im Alter ist eine hilfreiche und wichtige Aktivität, um die geistige Gesundheit und kognitive Funktionen zu fördern. Mit zunehmendem Alter kann die Gedächtnisleistung abnehmen. Speziell Senioren kann es helfen, einem altersbedingten Abbau geistiger Fähigkeiten vorzubeugen und ihren Alltag möglichst lange gut zu bewältigen.

Gedächtnistraining für Senioren

Was ist Gedächtnistraining?

Das ist eine wichtige Frage, um zu verstehen, warum ein Training des Gedächtnisses überhaupt sinnvoll ist. Das sogenannte Gedächtnistraining trainiert nämlich nicht nur das Gedächtnis, sondern spricht auch andere Gehirnfunktionen an. Es stimuliert und fördert viele kognitive Fähigkeiten. Zum Gedächtnistraining gehört neben der Steigerung der Merkfähigkeit auch die Schulung der Konzentrationsfähigkeit, des logischen Denkvermögens, der sprachlichen Kompetenzen und der Flexibilität im Denken. Darüber hinaus sollten Gedächtnisübungen die Kreativität stimulieren, die Wahrnehmung schärfen, die Urteilsfähigkeit stärken und das zusammenhängende Denken fördern.

Gedächtnistraining sollte als ein ganzheitliches Training möglichst viele Sinne einbeziehen und beide Gehirnhälften fordern!

Gedächtnistraining sind gezielte Übungen und Aktivitäten, die entwickelt wurden, um das Gedächtnis zu stärken, die kognitiven Fähigkeiten zu verbessern und die geistige Gesundheit zu fördern. Eine wichtige Form des Gedächtnistrainings sind Gedächtnisspiele. Diese Spiele können das Arbeitsgedächtnis, das Langzeitgedächtnis und die Konzentration im Allgemeinen verbessern. Einige der Spiele können auch in Gemeinschaft gespielt werden. Soziale Interaktion und gesellige Aktivitäten sind nämlich ebenfalls wichtig. Das Gespräch mit anderen, das Teilen von Erfahrungen und das Lösen von Problemen in der Gruppe können das Gedächtnis stärken und die geistige Gesundheit fördern.

Aber auch das Lösen von Rätseln, das Erlernen neuer Fähigkeiten (häkeln, musizieren) oder regelmäßiges Lesen können das Gehirn trainieren und so einen geistigen Abbau verlangsamen. Gedächtnistraining kann also vielfältige Formen annehmen.

Für wen ist Gedächtnistraining sinnvoll?

Das sogenannte Gehirnjogging ist für alle Menschen sinnvoll, die ihre Leistungsfähigkeit so lange wie möglich behalten wollen. Es kann sowohl für junge Menschen als auch für ältere Erwachsene von Vorteil sein. Es ist für Menschen bis ins hohe Alter durchführbar und auch für Demenzkranke eine gute Möglichkeit, den Abbau der geistigen Fähigkeiten etwas abzubremsen.

Besonders wenn im Alter die Anforderungen im Alltag abnehmen, durch den Wegfall der Berufstätigkeit und eingeschränkte Bewegungsfähigkeit, bekommt das Gehirn weniger Aufgaben als vorher. Genau an diesem Punkt kann man mit gezielten und regelmäßigen Übungen die geistige Leistungsfähigkeit fördern und die fehlenden Herausforderungen ausgleichen.

Demenz und Gedächtnistraining

Gedächtnistraining kann bei Demenz positive Auswirkungen haben, insbesondere in den frühen Stadien der Erkrankung. Obwohl Gedächtnistraining allein die Demenz nicht heilen oder umkehren kann, gibt es einige Vorteile. Gedächtnistraining kann dazu beitragen, die geistige Agilität und Selbstständigkeit länger aufrechtzuerhalten. Das Gefühl, gewisse Herausforderungen selbständig zu bewältigen, kann zudem das Selbstbewusstsein stärken und damit länger eine Selbstständigkeit im Alter fördern. Wenn das Training im Optimalfall in Gemeinschaft stattfindet, kann auch dies die Lebensqualität verbessern. Denn das soziale Miteinander fördert das Wohlbefinden und steigert das Gefühl, am Leben teilzuhaben.

Welche Gedächtnisspiele eignen sich bei Demenz?

  • Betrachten von Fotos und das Teilen von Erinnerungen kann ein wertvolles Gedächtnisspiel sein, das eine positive Atmosphäre schafft.
  • Das gemeinsame Singen von Liedern oder das Erinnern an Reime kann das Gedächtnis und die soziale Interaktion fördern.
  • Spiele wie Skat, Rommé, Schach oder Dame können für einige Menschen mit Demenz geeignet sein, insbesondere wenn sie bereits vertraut sind und Freude daran haben.
  • Gegenstände durch Berührung erraten

Bei Demenz bleibt häufig das Langzeitgedächtnis sehr viel länger intakt als das Kurzzeitgedächtnis. Um eine Verbindung herzustellen, oder die Denkprozesse positiv anzuschubsen, können Bilder, Filme oder Fotos aus der früheren Zeit sehr hilfreich sein. Erinnerungen wachrufen kann auch sehr belebend für das Gehirn sein, vor allem wenn man dies miteinander teilt. Auch in Gruppen ist dies gut möglich und schafft eine vertraute Atmosphäre.

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Was bringt ein Gedächtnistraining für Senioren?

Ein gutes Gedächtnis ist nicht immer selbstverständlich. Die körperliche Leistungsfähigkeit lässt mit dem Alter nach, genauso wie die geistige Leistung. Und ebenso, wie man den Körper trainieren kann und damit den Alterungsprozess hinauszögern, kann man das Gehirn trainieren. Durch gezieltes und vor allem regelmäßiges Gehirntraining kann man die kognitiven Fähigkeiten erhalten.

Das kann ein regelmäßiges Gehirnjogging bringen

  1. Steigerung der Gedächtnisleistung: Gedächtnistraining zielt darauf ab, die Fähigkeit zu verbessern, Informationen zu merken und sich an sie zu erinnern. Dies kann im Alltag nützlich sein, um Termine, Namen, Einkaufslisten und andere wichtige Informationen im Gedächtnis zu behalten.
  2. Verbesserte kognitive Funktion: Gedächtnistraining fördert die geistige Fitness, einschließlich Konzentration, Aufmerksamkeit, logisches Denken und Problemlösungsfähigkeiten. Es kann dazu beitragen, die allgemeine kognitive Leistungsfähigkeit zu steigern.
  3. Prävention von Gedächtnisabbau: Insbesondere im Alter kann Gedächtnistraining dazu beitragen, altersbedingten Gedächtnisabbau zu verlangsamen oder zu reduzieren. Es kann das Risiko von Demenzerkrankungen und anderen kognitiven Beeinträchtigungen verringern.
  4. Stressreduktion: Die Konzentration auf Gedächtnistraining kann eine Form der Entspannung sein und Stress abbauen, indem es den Fokus von stressigen Gedanken auf positive und konstruktive Aktivitäten lenkt.
  5. Steigerung des Selbstvertrauens: Die Verbesserung der Gedächtnisleistung und kognitiven Fähigkeiten kann das Selbstvertrauen stärken, da man sich in der Lage fühlt, geistige Herausforderungen zu bewältigen.
  6. Förderung der sozialen Interaktion: Gedächtnistraining kann oft in Gruppen durchgeführt werden, was soziale Interaktion und den Austausch mit anderen Teilnehmern fördert. Dies ist wichtig für das geistige und emotionale Wohlbefinden.
  7. Erhöhte Lebensqualität: Ein besseres Gedächtnis und verbesserte kognitive Fähigkeiten können zu einer höheren Lebensqualität führen, da man in der Lage ist, den Alltag besser zu bewältigen und geistig aktiver zu sein.
  8. Lebenslanges Lernen: Gedächtnistraining fördert lebenslanges Lernen und geistige Anregung, was wichtig ist, um geistig aktiv und aufgeschlossen zu bleiben.

Wichtig zu beachten ist, dass ein Gedächtnistraining regelmäßig und in entspannter Atmosphäre stattfindet!

Was ist gutes Gehirnjogging – wie mache ich es richtig?

Ein gutes Gedächtnistraining für Senioren zeichnet sich durch bestimmte Merkmale aus. Die Wirksamkeit der Übungen kann nur dann eintreten, wenn einige Aspekte berücksichtigt werden. Dann kann das Gehirnjogging zu einem Erfolg führen.

Der erste Punkt ist die Abwechslung. Abwechslungsreiche Übungen und Aktivitäten sind entscheidend, um verschiedene Gedächtnissysteme und kognitive Fähigkeiten anzusprechen. Dies hilft, das Training interessant und ansprechend zu gestalten. Wenn immer wieder die gleichen Übungen gemacht werden, gewöhnt sich das Gehirn zu schnell daran und es tritt kein gewünschter Effekt ein. Dann sollten die Übungen eine gewisse Herausforderung darstellen. Das Gedächtnistraining sollte Herausforderungen bieten, die den individuellen Fähigkeiten entsprechen und diese leicht überschreiten. Es ist wichtig, dass die Übungen nicht zu einfach oder zu schwer sind, um die Motivation aufrechtzuerhalten. Die Denkfähigkeit kann nur gesteigert werden, wenn das Training auch eine Herausforderung darstellt.

Die Regelmäßigkeit ist ein zentraler Punkt im Gedächtnistraining. Kontinuierliches Training über einen längeren Zeitraum hinweg ist effektiver als nur sporadische Aktivitäten.

Ein gutes Gehirnjogging muss anpassbar sein. Nicht jeder hat die gleichen Bedürfnisse und Ziele. Ein gutes Training lässt sich darauf individuell abstimmen.

Gut ist etwas, das Spaß macht. Positives Feedback kann dabei helfen, die Freude und Motivation an den Übungen aufrechtzuerhalten. Erfolgserlebnisse steigern zudem das Selbstbewusstsein und fördern damit die Selbstständigkeit. Spaß machen Gehirnübungen vor allem in Gesellschaft. Die Einbeziehung von sozialen Aktivitäten, bei denen Teilnehmer miteinander interagieren, kann das Gedächtnistraining bereichern und den sozialen Aspekt fördern. Gedächtnistraining für Senioren sollte außerdem nicht nur auf das Gedächtnis selbst abzielen, sondern auch andere kognitive Fähigkeiten wie Konzentration, Problemlösung, logisches Denken und Sprachkompetenz einschließen.

Ein ganzheitlicher Ansatz, der diese Prinzipien berücksichtigt, kann ein Gedächtnistraining effektiv gestalten und dabei helfen, die geistige Gesundheit und kognitive Fähigkeiten zu fördern.

Hierauf sollten Sie bei Gedächtnisspielen achten!

  • Stellen Sie keine Überforderung her. Es soll keine Schulsituation entstehen.
  • Setzen Sie sich oder andere nicht unter Druck, jeder hat sein individuelles Leistungsspektrum
  • Loben Sie ausgiebig!
  • In entspannter Atmosphäre geht alles leichter
  • Bespielen Sie alle Sinne! Reine Kopfarbeit macht auf Dauer müde und keinen Spaß
  • Stellen Sie einen persönlichen Bezug zu den Übungen her.

Gedächtnistraining für Senioren – Übungen und Spiele

  1. Kartenspiele: Spiele wie Bridge, Skat oder Rommé erfordern strategisches Denken und können das Gedächtnis stärken.
  2. Memory-Spiele: Memory ist ein einfaches Spiel, bei dem passende Kartenpaare aufgedeckt werden müssen. Es kann das Gedächtnis und die Konzentration verbessern.
  3. Kreuzworträtsel: Kreuzworträtsel sind hervorragende Gedächtnisübungen, die den Wortschatz erweitern und die kognitiven Fähigkeiten herausfordern.
  4. Sudoku: Sudoku-Rätsel fördern das logische Denken und die Fähigkeiten im Umgang mit Zahlen.
  5. Puzzles: Puzzles sind eine großartige Möglichkeit, räumliches Denken und Problemlösungsfähigkeiten zu trainieren.
  6. Assoziationsspiele: Spiele, bei denen Wörter oder Begriffe aufgrund von Assoziationen miteinander verbunden werden, können das kreative Denken und die Konzentration steigern.
  7. Brettspiele: Brettspiele wie Schach, Dame oder Scrabble sind nicht nur unterhaltsam, sondern fördern auch das strategische Denken und die geistige Agilität.
  8. Wortspiele: Spiele wie Hangman (Galgenmännchen) oder Buchstabensuppen können das Gedächtnis und die sprachlichen Fähigkeiten schulen.
  9. Wortfindungsspiele: Spiele wie „Stadt, Land, Fluss“ oder „Buchstabensalat“ fördern das schnelle Denken und die Kreativität.
  10. Buchbesprechungen: Das Lesen eines Buches und anschließende Gespräche über den Inhalt fördern das Gedächtnis und die soziale Interaktion.
  11. Liederraten: Spielen Sie bekannte Lieder ab und lassen Sie die Gruppe erraten, welcher Titel gespielt wird und wer ihn singt. Das bringt Stimmung und Aufmerksamkeit.

Im Internet gibt es zudem einige Seiten, die interessante Gedächtnisspiele veröffentlichen. Diese kann man kostenlos herunterladen und ausdrucken. Hier sind einige Beispiele:

Mental-aktiv

Mal-alt-werden

Goldjahre

Volkshilfe Burgenland

Spielekonsole für Senioren

Es gibt auch die Möglichkeit für Senioren mit einer Spielekonsole ihre kognitive Leistung wieder anzukurbeln. Bekannte Spielekonsolen bieten zum Beispiel Sportspiele, bei denen man am Bildschirm kegeln oder golfen kann! Diese Aktivitäten kann man teilweise sogar im Sitzen ausführen. Sie bringen eine Menge Spaß und fördern ganz nebenbei Geschicklichkeit und Denkvermögen.

Speziell für Alten- oder Pflegeheime konzipiert, gibt es auch eine spezielle Spielekonsole, die sogar von den Pflegekassen übernommen wird. Sie verzichtet auf blinkende und grelle Bilder und laute Musik. Genau auf Senioren zugeschnitten werden verschiedene Spiele angeboten. Memore nennt sich diese Konsole und wird sogar von der Barmer Krankenkasse beworben. Sie ist besonders einfach in der Anwendung und damit perfekt für Einrichtungen in der Altenpflege geeignet.

Fazit Gedächtnistraining für Senioren

Es ist wichtig sicherzustellen, dass die gewählten Gedächtnisübungen den individuellen Fähigkeiten und Interessen der Senioren entsprechen. Ein ausgewogener Mix aus verschiedenen Aktivitäten kann dazu beitragen, die geistige Fitness zu erhalten und die Lebensqualität im Alter zu steigern. Vor allem die regelmäßige Übung bringt den gewünschten Effekt. Der Spaß sollte zudem immer im Vordergrund stehen, denn wer keinen Spaß hat, der lernt auch nicht gut. Dies gilt sowohl für Kinder als auch Senioren! Werden Sie kreativ und überlegen Sie doch auch mal selber, welche Spiele Ihnen oder Ihren Angehörigen Spaß machen könnten, denn eine sinnvolle Beschäftigung steigert den Lernerfolg und erfrischt gleichzeitig die Lebensgeister und stärkt die Bindung.

 


 

 

Quellen

https://www.malteser.de/aware/engagement/wenn-opa-zockt-senioren-gamen-im-altenheim-an-der-konsole-memore.html

https://www.lzg-rlp.de/files/LZG-Shop/Bewegung%20und%20Ernaehrung_Download/2009-2018%20Archiv/20_Handbuch-Bewegung_8.2_web.pdf