Ernährung bei Inkontinenz | harntreibende Lebensmittel vermeiden

Eine spezielle Ernährung kann zwar nicht direkt die Inkontinenz behandeln, aber sie kann dazu beitragen, die Symptome zu lindern und die allgemeine Gesundheit zu unterstützen. Die Ernährung bei Inkontinenz ist ein unterschätztes Thema. Nahrungsmittel können sich auf eine Inkontinenz auswirken. Lesen Sie hier, welche Lebensmittel Sie in Maßen genießen sollten und welche Sie ohne Bedenken zu sich nehmen können.

Die richtige Ernährung bei Inkontinenz

Richtige Ernährung bei Inkontinenz kann Symptome lindern. Beobachten Sie deshalb, welche Diuretika – das sind alle harntreibenden Mittel und Substanzen – sich bei Ihnen besonders stark auswirken. Dann können Sie gezielt Ihre Ernährung umstellen. Was bei dem einen deutliche Wirkung zeigt, kann an anderen spurlos vorübergehen. Deshalb achten Sie darauf, bei welchen Lebensmitteln Sie verstärkten Harndrang verspüren, um Ihre Ernährung darauf einstellen zu können.

Auf diese Lebensmittel sollten Sie achten

Es ist wichtig zu beachten, dass die harntreibende Wirkung von Lebensmitteln individuell variieren kann und von verschiedenen Faktoren wie dem Gesundheitszustand und der individuellen Reaktion des Körpers abhängt. Wenn Sie Bedenken haben oder unter spezifischen gesundheitlichen Bedingungen leiden, sollten Sie sich am besten an einen Arzt oder Ernährungsexperten wenden.

Säurehaltiges Obst reduzieren

Harntreibend wirken viele säurehaltigen Obstsorten. Dazu gehören alle Zitrusfrüchte wie Orangen, Limetten und Grapefruits – aber auch die süßen Kirschen. Sogar Tomaten können zu einer Reizung der Blase führen. Dagegen wird dem Saft der Preiselbeere eine blasenschonende Wirkung nachgesagt.

Scharfes Essen bekommt der Blase ebenfalls nicht. Also verzichten Sie auf Gewürze wie Chili, Pfeffer, Rettich und Ingwer. Sie enthalten Reizstoffe, die Sie möglichst meiden sollten.

Harntreibende Gemüsesorten meiden

Hier eine Auswahl an Gemüse, von dem man weiß, dass es harntreibend wirken kann. Am bekanntesten ist der fast nur im Frühjahr angebotene Spargel. Er enthält besonders viel Asparaginsäure, die die Nierentätigkeit anregt. Auch Kohlsorten wie Wirsing und Rotkohl stehen im Verdacht, den Harndrang zu fördern. Petersilie, Fenchel und Sellerie – egal ob Staude oder Knolle – sollten Sie unter Beobachtung stellen. Auch Wurzelgemüse wie Pastinaken und Möhren können Harn treiben. Kürbisgewächse wie Wassermelone und Gurke können ebenfalls als treibende Kräfte auftreten.

Kalium wirkt harntreibend

Auch eine Überversorgung mit Kalium wirkt harntreibend, da Kalium die Nieren zu einer erhöhten Harnproduktion anregt. Daher sollten auch stark kaliumhaltige Lebensmittel wie Weizenkleie oder Sojabohnen gemieden werden. Auch Kartoffeln und Reis werden zu den Lebensmitteln gezählt, deren hoher Kaliumgehalt die Nierentätigkeit stimuliert.

Warum Lebensmittel harntreibend sind

Die Ursache der harntreibenden Wirkung der Diuretika ist die Hemmung des Hormons ADH (Antidiuretisches Hormon oder Adiuretin) im Gehirn. Es regelt die Urinproduktion in der Niere und sorgt dafür, dass das Wasser des noch nicht ausgeschiedenen Harns zurück in den Körper gelangt und dort verwertet wird. Bei einer Störung der ADH-Ausschüttung sammelt sich mehr Flüssigkeit in der Blase, was einen vermehrten Harndrang zur Folge hat.

Alle wichtigen Vitamine für Senioren finden Sie in diesem Artikel.

Überblick der harntreibenden Lebensmittel

Es gibt verschiedene Lebensmittel, die harntreibend wirken können, das heißt, sie können die Produktion von Urin erhöhen oder die Harnausscheidung fördern. Hier sind einige Beispiele:

Obst Gemüse Sonstige
Orangen Spargel  Pfeffer
Limetten Wirsing  Petersilie
Grapefruit Rotkohl  Chilli
Tomaten  Ingwer
Fenchel
Sellerie
Pastinake
Karotten
Kürbisgewächse
Rettich

Ernährung kann unterstützen

Eine ballaststoffreiche Ernährung kann Verstopfung vorbeugen, was den Druck auf die Blase reduzieren kann und somit Inkontinenzsymptome lindert. Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Nüsse sind gute Ballaststoffquellen.

Protein ist wichtig für die Muskulatur des Beckenbodens, der eine wichtige Rolle bei der Kontrolle der Blasenfunktion spielt. Lebensmittel wie mageres Fleisch, Fisch, Geflügel, Eier, Milchprodukte und pflanzliche Proteinquellen sollten in die Ernährung integriert werden.

Flüssigkeitsaufnahme regulieren

Es mag kontraintuitiv erscheinen, aber bei Inkontinenz ist es wichtig, ausreichend Flüssigkeiten zu trinken, um eine Dehydration zu vermeiden. Jedoch sollte man die Flüssigkeitsaufnahme moderat gestalten und über den Tag verteilen, um häufiges Wasserlassen zu minimieren. Es kann hilfreich sein, größere Flüssigkeitsmengen während des Tages zu trinken und sie am Abend zu reduzieren, um nächtliche Inkontinenz zu verringern.

Harntreibende Getränke meiden

Nicht nur Lebensmittel können die Urinproduktion anregen, auch Getränke haben natürlich einen großen Einfluss auf die Harnausscheidung. Folgende Getränke sollten Sie bei einer Inkontinenz mit Bedacht konsumieren:

  1. Kaffee: Koffein wirkt harntreibend, da es die Nierenfunktion anregt und die Urinproduktion erhöht.
  2. Alkohol: Alkohol hat eine ähnliche harntreibende Wirkung wie Kaffee. Er kann die Harnproduktion erhöhen und gleichzeitig die Freisetzung des antidiuretischen Hormons (ADH) hemmen, das normalerweise die Wasserausscheidung reduziert.
  3. Tee: Bestimmte Teesorten wie grüner Tee und schwarzer Tee können harntreibend sein, vor allem aufgrund ihres Koffeingehalts.
  4. Fruchtsäfte: Einige Fruchtsäfte wie Cranberrysaft oder Grapefruitsaft haben aufgrund ihres hohen Wassergehalts und ihrer natürlichen Zusammensetzung eine harntreibende Wirkung.

Fazit Ernährung bei Inkontinenz

Das Leben mit Inkontinenz ist eine Umstellung. Jedoch kann man mit geeigneten Inkontinenzhilfsmitteln und entsprechender Lebensführung viel Lebensqualität erhalten. Das bedeutet eine anfängliche Umstellung, jedoch kann eine Umstellung beispielsweise in der Ernährungsweise Symptome deutlich reduzieren.

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