Frailty Syndrom | Gebrechlichkeit im Alter

Wir schauen uns das Frailty-Syndrom genauer an und beleuchten, wie es entsteht, welche Probleme es verursachen kann und was Sie dagegen tun können. Lesen Sie hier, wie Sie eine bessere Lebensqualität für sich und Ihre Angehörigen erreichen können.

Frailty Syndrom Gebrechlichkeit

Was ist das Frailty-Syndrom?

Das Frailty-Syndrom, auch bekannt als „Frailty“ oder „Gebrechlichkeit“, ist gekennzeichnet durch eine erhöhte Anfälligkeit gegenüber gesundheitlichen Problemen und eine verringerte Widerstandsfähigkeit gegenüber Belastungen. Es tritt insbesondere im Alter auf, ist jedoch nicht ausschließlich auf ältere Menschen beschränkt. Frailty ist ein komplexer Zustand, der verschiedene Faktoren wie körperliche, emotionale und soziale Aspekte einschließt. Besonders ältere Menschen werden durch das Gebrechlichkeits-Syndrom häufig in ihrem Alltag eingeschränkt. Schnelle Erschöpfung, langsame Bewegungsabläufe und Anfälligkeiten für Erkrankungen können sehr belastend sein.

Frailty ist ein geriatrisches Syndrom, von dem ca. 2,8 Prozent der 65- bis 79-jährigen Frauen und 2,3 Prozent der gleichaltrigen Männer in Deutschland betroffen sind (RKI, 2016). Die Zahl bei den über 90-jährigen Betroffenen wird sogar auf rund 28 Prozent geschätzt.

Frailty Syndrom im Alter

Das Frailty-Syndrom im Alter ist ein weit verbreitetes Gesundheitsproblem bei älteren Menschen und wird manchmal auch als Altersgebrechlichkeit bezeichnet. Die Auswirkungen des Frailty-Syndroms können die Lebensqualität und Unabhängigkeit älterer Menschen erheblich beeinträchtigen. Das Frailty-Syndrom wird oft als ein Prädiktor für eine schlechtere Gesundheit angesehen. Es erhöht das Risiko von Komplikationen wie Stürzen, Krankenhausaufenthalten und die Notwendigkeit einer Pflege. Dies kann erhebliche Auswirkungen auf die Unabhängigkeit älterer Menschen haben. Die genauen Ursachen von Frailty im Alter sind komplex und können mit verschiedenen Faktoren in Verbindung stehen, einschließlich dem natürlichen Alterungsprozess, genetischen Veranlagungen, chronischen Erkrankungen und sozialen Einflüssen.

Welche Symptome sind typisch für Frailty?

An vorderster Stelle steht natürlich die physische Schwäche. Frailty ist oft durch körperliche Schwäche gekennzeichnet, die zu einem erhöhten Risiko von Stürzen und Verletzungen führen kann. Eine verminderte Ausdauer ist ebenfalls zu beobachten. Menschen mit Frailty haben oft eine verringerte körperliche Ausdauer und kommen bei geringer Belastung in eine Erschöpfung. Sehr einfach zu beobachten ist auch eine verminderte Geschwindigkeit in den Bewegungsabläufen und damit einhergehenden Mobilitätseinschränkungen. Typisch beim Frailty Syndrom sind ein ungewollter Gewichtsverlust durch eine Mangelernährung. Neben den physischen Aspekten können aber auch soziale Isolation, Depression und andere psychische Gesundheitsprobleme bei Frailty auftreten.

Symptome im Überblick

  1. Unbeabsichtigter Gewichtsverlust oder Mangel an Muskelmasse.
  2. Eine Abnahme der Muskelkraft, die zu körperlicher Schwäche führt.
  3. Eine verlangsamte körperliche Geschwindigkeit und reduzierte Beweglichkeit.
  4. Starke Erschöpfung oder Energieverlust.
  5. Eine verringerte körperliche Aktivität und Bewegungsfähigkeit.

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Wie wird das Frailty-Syndrom diagnostiziert?

An­hand bestimmter Kriteri­en und des allgemeinen kör­per­lichen Zu­stan­des (Blutbild, Ernährungs­status), wird das Stadium des Frail­ty-Syn­droms bestimmt und die The­rapie ent­spre­chend gewählt. Wenn mindestens 3 der unten genannten Kriterien (Kriterien nach Fried) erfüllt sind, sprechen Mediziner vom Frailty Syndrom. Die endgültige Diagnose stellt aber natürlich immer der Arzt. Dazu wird er ein Blutbild erstellen, einen Ernährungsstatus machen und einfache Fragen zum Alltag stellen. Die sogenannte FRAIL-Scale ist ein gängiger Fragebogen, der 5 Bereiche abfragt.

Fatigue (Müdigkeit), Resistance (Muskelkraft), Ambulation (Gehfähigkeit), Illness (Krankheiten) und Loss of Weight (Gewichtsverlust).

Mindestens 3 der Kriterien sollten erfüllt sein

  • schnelle Er­schöp­fung & Schwäche
  • Sarko­penie (Abnahme von Muskelmasse)
  • Kraft­ab­nahme
  • Un­sicherheit im Stehen und Gehen
  • ungewollter Gewichts­verlust
  • ab­nehmende/reduzierte körperliche Aktivität

Gibt es verschiedene Stufen von Frailty?

Ja, es gibt verschiedene Grade oder Stufen von Frailty. Die Einteilung der Frailty in Grade oder Stufen hilft dabei, den Schweregrad und die Auswirkungen auf die Gesundheit besser zu verstehen und eine angemessene Behandlung und Unterstützung bereitzustellen. Die genaue Einteilung kann von medizinischen Fachleuten zu Forschern variieren, aber eine häufig verwendete Methode zur Beurteilung der Frailty ist die Einteilung in drei Stufen.

1. Stufe

Robust (nicht-gebrechlich) –  Menschen in dieser Kategorie sind in der Regel körperlich und geistig gut belastbar und unabhängig. Sie haben nur wenige Anzeichen von Frailty und können ihre täglichen Aktivitäten ohne Schwierigkeiten bewältigen.

2. Stufe

Vorläufige Frailty – In dieser Stufe zeigen die Betroffenen einige Anzeichen von Frailty, wie leichten Gewichtsverlust oder Muskelschwäche, aber sie sind immer noch relativ unabhängig und können ihre alltäglichen Aufgaben weitgehend bewältigen. Dies ist oft eine Übergangsphase zwischen Robustheit und Frailty.

3. Stufe

Frailty – Dies ist die schwerwiegendste Stufe und zeigt eine erhebliche Gebrechlichkeit an. Menschen in dieser Kategorie haben normalerweise mehrere Anzeichen von Frailty.

Was sind die Ursachen und Risikofaktoren für Frailty?

Die Ursachen für eine Gebrechlichkeit sind sehr unterschiedlich. Allgemein kann man aber sagen, dass die häufigste Ursache und Risikofaktor das Alter ist. Mit steigendem Alter lassen körperliche Widerstandskraft nach und auch die Muskelmasse nimmt natürlicherweise ab. Es gibt aber selbstverständlich auch Risikofaktoren, die nicht allein vom Alter herrühren. Zum Beispiel können chronische Erkrankungen Auslöser eines Frailty-Syndroms sein. Aber auch genetische Faktoren und eine damit einhergehende Veranlagung sind nicht unbeteiligt. Es ist wichtig zu beachten, dass Frailty nicht ausschließlich auf das Alter beschränkt ist und auch bei jüngeren Menschen auftreten kann. Die Bewusstmachung von Risikofaktoren sowie die Förderung eines gesunden Lebensstils, der regelmäßige Bewegung und eine ausgewogene Ernährung umfasst, können dazu beitragen, das Risiko für Frailty zu reduzieren oder die Auswirkungen zu mildern.

Die genauen Ursachen und Risikofaktoren können von Person zu Person variieren, daher ist es wichtig, individuell angepasste Präventions- und Behandlungsstrategien zu entwickeln.

Ursachen für Frailty

  1. Alter: Das Risiko für Frailty steigt mit zunehmendem Alter. Frailty tritt am häufigsten bei älteren Menschen auf, da der natürliche Alterungsprozess dazu führen kann, dass Muskelmasse und Muskelkraft abnehmen.
  2. Genetische Faktoren: Die Veranlagung für Frailty kann teilweise genetisch bedingt sein, was bedeutet, dass es in einigen Familien häufiger vorkommt.
  3. Chronische Erkrankungen: Menschen mit chronischen Gesundheitsproblemen wie Herzkrankheiten, Diabetes, Krebs, Arthritis und Lungenerkrankungen haben ein erhöhtes Risiko für Frailty.
  4. Hormonelle Veränderungen: Hormonelle Veränderungen  im Zusammenhang mit dem Altern können zum Muskelverlust beitragen.
  5. Krankenhausaufenthalte: Langfristige Krankenhausaufenthalte und Immobilität während der Genesung können zu einem schnellen Muskelabbau führen. Besonders bei anschließender Bettlägerigkeit.

Risikofaktoren für Frailty

  1. Ernährungsmangel: Eine unzureichende Ernährung, insbesondere ein niedriger Proteingehalt in der Ernährung, kann den Verlust von Muskelmasse und Kraft begünstigen.
  2. Soziale Isolation: Das Fehlen sozialer Unterstützung und soziale Isolation können psychische Belastungen verursachen und das Risiko für Frailty erhöhen.
  3. Medikamente: Einige Medikamente, insbesondere solche, die die Muskelfunktion beeinflussen, können das Risiko für Frailty erhöhen.
  4. Rauchen und Alkoholkonsum: Der übermäßige Konsum von Alkohol und das Rauchen, können die Gesundheit schädigen und das Risiko für Frailty erhöhen.
  5. Mangelnde körperliche Aktivität: Ein inaktiver Lebensstil, der wenig Bewegung oder Muskelaktivität beinhaltet, kann den Muskelabbau beschleunigen.

Frailty Syndrom Lebenserwartung

Die Lebenserwartung bei Menschen mit dem Frailty-Syndrom kann stark variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Schweregrades der Frailty, des Alters, des allgemeinen Gesundheitszustands und der Verfügbarkeit von angemessener medizinischer Versorgung und sozialer Unterstützung. Es ist wichtig zu beachten, dass Frailty ein Syndrom ist und keine eigenständige Krankheit, und die individuelle Lebenserwartung wird von vielen Variablen beeinflusst.

Menschen mit mildem Frailty-Syndrom können oft viele Jahre leben und eine akzeptable Lebensqualität beibehalten, insbesondere wenn sie gesunde Lebensgewohnheiten pflegen, einschließlich ausgewogener Ernährung und regelmäßiger Bewegung. In diesen Fällen ist Frailty oft behandelbar oder zumindest in einem gewissen Maße umkehrbar.

Für Menschen mit schwerem Frailty-Syndrom, insbesondere wenn sie bereits unter schwerwiegenden chronischen Erkrankungen leiden, kann die Lebenserwartung jedoch verkürzt sein. In solchen Fällen kann die Hauptpriorität darin bestehen, die Lebensqualität zu maximieren und die bestmögliche Pflege und Unterstützung bereitzustellen.

Die Einschätzung der Lebenserwartung bei Frailty-Patienten sollte individuell erfolgen und unter Berücksichtigung der spezifischen Umstände und des Krankheitsverlaufs.

Sarkopenie und Frailty

Die Entstehungskette beginnt mit den anfänglichen altersbedingten physiologischen Veränderungen, die beispielsweise durch den Verlust von Muskelmasse gekennzeichnet sind. Wenn die physiologischen Veränderungen, insbesondere durch Mangelernährung, wie beispielsweise einem Defizit an Eiweiß, verstärkt werden, führt dies zu einem übermäßigen Abbau von Muskelmasse.

Dieser Muskelverlust wird als Sarkopenie bezeichnet. Als Konsequenz entwickelt sich in vielen Fällen daraufhin das Frailty-Syndrom.

Vorbeugung von Gebrechlichkeit

Die Vorbeugung von Frailty ist ein bedeutender Ansatz zur Erhaltung der Gesundheit und Lebensqualität im Alter. Hier sind einige Maßnahmen, die dazu beitragen können, die Entwicklung von Frailty zu verhindern oder zumindest ihr Fortschreiten zu verlangsamen.

Eine ausgewogene Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei der Prävention von Frailty. Ernährung, die reich an Eiweiß, Vitaminen und Mineralien ist, unterstützt die Aufrechterhaltung von Muskelmasse und -kraft. Besonders wichtig ist die ausreichende Proteinzufuhr, um den Abbau von Muskelgewebe zu verhindern. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Ballaststoffen und gesunden Fetten ist, unterstützt zudem die allgemeine Gesundheit.

Regelmäßige körperliche Aktivität ist ein Eckpfeiler der Frailty-Prävention. Dazu gehören Krafttraining und Widerstandstraining, um Muskelmasse und -kraft zu steigern und die Mobilität zu verbessern. Es ist ratsam, in Absprache mit einem Physiotherapeuten ein angemessenes Trainingsprogramm zu erstellen. Eine allgemein gesunde Lebensweise, zu der der Verzicht auf Rauchen und der mäßige Konsum von Alkohol gehören, ist ein weiterer Schutzfaktor zur Erhaltung der Gesundheit und Vermeidung von Frailty.

Sturzprävention ist entscheidend, da Stürze eine häufige Komplikation bei Frailty darstellen. Dies beinhaltet die Anpassung der Wohnumgebung, das Tragen geeigneter Schuhe und das Training zur Stärkung des Gleichgewichts.

Die Kontrolle von chronischen Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck und Herzkrankheiten ist ebenfalls entscheidend. Die Einhaltung von Medikamentenplänen und regelmäßige ärztliche Untersuchungen sind wichtig, um zu verhindern, dass sich eine mit der Krankheit zusammenhängende Frailty einstellen kann. Generell sind regelmäßige ärztliche Untersuchungen und Gesundheitschecks entscheidend, um Gesundheitsprobleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Die soziale Interaktion spielt ebenfalls eine Rolle bei der Frailty-Prävention. Die Pflege von sozialen Beziehungen, die Beteiligung an Aktivitäten und die Teilnahme an Gemeinschaftsveranstaltungen fördern die geistige und emotionale Gesundheit. Aber auch die kognitive Gesundheit sollte nicht vernachlässigt werden. Lesen, Rätsel lösen und die Teilnahme an Gedächtnistrainings können die geistige Fitness fördern.

Die Prävention von Frailty erfordert eine ganzheitliche Herangehensweise, die die körperliche, geistige und soziale Gesundheit berücksichtigt. Es ist ratsam, mit einem Arzt oder Gesundheitsexperten zusammenzuarbeiten, um individuelle Präventionsstrategien zu entwickeln, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Umstände abgestimmt sind.

Frailty Syndrom Pflegegrad

Der Pflegegrad ist eine Einstufung, die in Deutschland im Rahmen der Pflegeversicherung zur Bewertung des individuellen Pflegebedarfs eines Menschen dient. Dieser Pflegegrad wird von einer unabhängigen Begutachtungsstelle festgelegt und hat Einfluss auf die Höhe der Leistungen, die eine Person zur Unterstützung ihrer Pflegebedürfnisse erhalten kann.

Die Einstufung eines Pflegegrades erfolgt anhand eines festgelegten Bewertungssystems, das den individuellen Pflegebedarf berücksichtigt. Dabei werden verschiedene Aspekte wie Mobilität, kognitive Fähigkeiten, die Fähigkeit zur Selbstversorgung, Verhalten und psychische Probleme bewertet. Ob und in welchem Umfang eine Person mit Frailty-Syndrom einen Pflegegrad erhält, hängt von der individuellen Ausprägung der Gebrechlichkeit ab und davon, inwieweit sie Unterstützung bei den Aktivitäten des täglichen Lebens benötigt. Personen mit einem schwereren Frailty-Syndrom, die nicht mehr in der Lage sind, selbstständig zu leben und auf umfassende Pflege und Unterstützung angewiesen sind, haben höhere Chancen auf einen höheren Pflegegrad und somit auf höhere Pflegeleistungen.

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Kann Frailty behandelt oder geheilt werden?

Frailty ist im eigentlichen Sinne kein Zustand, der geheilt werden kann, da es sich um ein Syndrom handelt, das durch eine Kombination von Faktoren verursacht wird, darunter der natürliche Alterungsprozess, genetische Anfälligkeit und chronische Gesundheitsprobleme. Es ist jedoch möglich, die Auswirkungen von Frailty zu mildern und die Lebensqualität zu verbessern, insbesondere wenn Maßnahmen ergriffen werden, sobald Anzeichen von Frailty auftreten. Obwohl Frailty im eigentlichen Sinn nicht geheilt werden kann, ist es möglich, die Lebensqualität von Menschen mit Frailty zu verbessern und den Verlauf der Gebrechlichkeit zu verlangsamen. Die Wahl der geeigneten Behandlungsoptionen hängt von der individuellen Situation und den Bedürfnissen ab. Es ist ratsam, mit einem Arzt oder einem Team von Gesundheitsexperten zusammenzuarbeiten, um einen auf die jeweilige Situation abgestimmten Behandlungsplan zu entwickeln.

Frailty Syndrom Pflegerische Maßnahmen

Die Pflege von Menschen mit dem Frailty-Syndrom erfordert eine ganzheitliche Herangehensweise und die Berücksichtigung individueller Bedürfnisse. Pflegerische Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Lebensqualität zu verbessern und die Unabhängigkeit zu fördern. Hier sind einige pflegerische Maßnahmen, die bei der Betreuung von Menschen mit Frailty-Syndrom wichtig sind

  1. Ganzheitliche Beurteilung: Pflegekräfte sollten eine umfassende Bewertung durchführen, um den individuellen Gesundheitszustand und den Schweregrad der Frailty zu ermitteln. Dies umfasst die Einschätzung der körperlichen, geistigen und sozialen Bedürfnisse.
  2. Ernährungsmanagement: Eine ausgewogene Ernährung ist entscheidend. Pflegekräfte sollten sicherstellen, dass die Betroffenen ausreichend Nahrung und Flüssigkeit zu sich nehmen, insbesondere Proteine, um den Muskelabbau zu verhindern.
  3. Medizinisches Management: Die Kontrolle und das Management von chronischen Gesundheitsproblemen sind wichtig. Dies beinhaltet die Einhaltung von Medikamentenplänen und regelmäßige ärztliche Untersuchungen.
  4. Körperliche Aktivität: Pflegekräfte können individuelle Bewegungsprogramme entwickeln oder unterstützen, um die Muskelmasse und -kraft zu erhalten. Dies kann sowohl physiotherapeutische Übungen als auch Alltagsbewegung umfassen.
  5. Sturzprävention: Die Vermeidung von Stürzen und sturzbedingten Verletzungen ist von großer Bedeutung. Dies kann durch die Anpassung der Wohnumgebung, das Tragen geeigneter Schuhe und das Training zur Stärkung des Gleichgewichts erreicht werden.
  6. Soziale Unterstützung: Pflegekräfte können die soziale Interaktion fördern, indem sie Unterstützung bei der Teilnahme an sozialen Aktivitäten und die Pflege von sozialen Beziehungen anbieten.
  7. Psychosoziale Unterstützung: Die Unterstützung bei der Bewältigung von emotionalen Belastungen und die Förderung der psychischen Gesundheit sind wichtige Aspekte der Pflege.
  8. Kommunikation und Aufklärung: Die Kommunikation mit dem Patienten und seinen Angehörigen ist entscheidend, um die individuellen Bedürfnisse zu verstehen und einen gemeinsamen Pflegeplan zu entwickeln.
  9. Förderung der Unabhängigkeit: Pflegekräfte sollten die Selbstständigkeit so weit wie möglich fördern und den Betroffenen bei der Bewältigung ihrer täglichen Aufgaben unterstützen.

Die pflegerische Versorgung von Menschen mit Frailty-Syndrom erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Pflegekräften, Therapeuten und anderen Gesundheitsexperten. Die Pflege sollte auf die individuellen Bedürfnisse und den Schweregrad der Frailty zugeschnitten sein, um die bestmögliche Betreuung und Unterstützung zu gewährleisten.

Welche Komplikationen sind mit Frailty verbunden?

Frailty ist ein Gesundheitszustand, der mit einer Reihe von Komplikationen und Gesundheitsrisiken einhergeht. Menschen, die vom Frailty-Syndrom betroffen sind, haben ein erhöhtes Risiko für Stürze, die zu Verletzungen wie Knochenbrüchen und Prellungen führen können. Diese Verletzungen können zu Hospitalisierungen und langfristigen Mobilitätsproblemen führen. Frailty kann auch zu Funktionseinschränkungen führen, was bedeutet, dass die Betroffenen Schwierigkeiten bei der Bewältigung alltäglicher Aktivitäten wie Anziehen, Waschen, Essen und Gehen haben.

Der Umgang mit Frailty kann kompliziert sein, da sie mit einer erhöhten Anfälligkeit für Krankenhausaufenthalte aufgrund von Infektionen, Stürzen oder anderen gesundheitlichen Komplikationen einhergeht. Diese Krankenhausaufenthalte können wiederum das Risiko von weiteren Komplikationen erhöhen. Menschen mit Frailty sind auch anfälliger für eine Verschlechterung ihrer kognitiven Fähigkeiten, was zu Gedächtnisproblemen und anderen kognitiven Beeinträchtigungen führen kann.

Ernährungsprobleme, wie Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust, sind weitere Herausforderungen, die mit Frailty verbunden sind und zu Mangelernährung führen können.

Menschen mit Frailty haben ein erhöhtes Sterberisiko im Vergleich zu robusten Altersgenossen, wobei der Schweregrad der Frailty das Risiko weiter erhöhen kann. Darüber hinaus kann Frailty die Kontrolle über bestehende chronische Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck und Herzkrankheiten erschweren.

Die genauen Komplikationen und Risiken können von Person zu Person variieren, abhängig vom Schweregrad der Frailty und dem allgemeinen Gesundheitszustand.

Fazit Frailty Syndrom

Zusammenfassend kann man sagen, dass die sogenannte Altersgebrechlichkeit eine erhöhte Anfälligkeit für gesundheitliche Probleme mit sich bringt. Sie kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und mit einer Reihe von Komplikationen wie Stürzen, Funktionseinschränkungen, Krankenhausaufenthalten und erhöhtem Sterberisiko verbunden sein. Obwohl Frailty nicht geheilt werden kann, können Maßnahmen zur Prävention, frühzeitigen Erkennung und Behandlung dazu beitragen, die Auswirkungen zu mildern und die Lebensqualität zu verbessern. Die Pflege und Unterstützung von Menschen mit Frailty erfordert eine ganzheitliche Herangehensweise, die körperliche, geistige und soziale Aspekte berücksichtigt, um individuelle Bedürfnisse bestmöglich zu erfüllen.

 


 

 

Quellen

https://www.pschyrembel.de/Frailty-Syndrom/A0713

https://www.friedrich-verlag.de/friedrich-plus/pflegen-demenz-palliativ/symptome-interventionen/kurzgefasst-frailty-5717

https://www.dgpalliativmedizin.de/images/Palliativversorgung_bei_Frailty.pdf

https://www.dgem.de/sites/default/files/PDFs/Leitlinien/S3-Leitlinien/073-019l_S3_Klinische_Ern%C3%A4hrung_Geriatrie_2015-12.pdf