Fußpflege zuhause | Tipps für Pflegebedürftige!

Die Fußpflege bei pflegebedürftigen Menschen ist ein wichtiger Bestandteil der ganzheitlichen Pflege und trägt maßgeblich zum Wohlbefinden und zur Gesundheit bei. Oftmals ist es für pflegebedürftige Personen schwierig oder nicht möglich, eine Fußpflegepraxis aufzusuchen. In solchen Fällen können Sie als pflegender Angehöriger die Fußpflege zu Hause selber in die Hand nehmen.

Fußpflege zuhause

Gesunde Füße sind wichtig

Ein wichtiger Bestandteil der Körperpflege ist die Fußpflege. In der Pflege ist die Aufrechterhaltung der Fußgesundheit bei pflegebedürftigen Personen deshalb von großer Bedeutung. Gesunde Füße spielen eine entscheidende Rolle für das allgemeine Wohlbefinden und die Mobilität von Menschen, insbesondere wenn sie aufgrund ihrer Pflegebedürftigkeit in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind. Bei der Pflege von Füßen in der Pflege sollten bestimmte Maßnahmen beachtet werden, um die Fußgesundheit zu erhalten. Indem in der Pflege auf eine angemessene Fußpflege geachtet wird, können potenzielle Fußprobleme frühzeitig erkannt und behandelt werden.

  1. Gesunde Füße tragen maßgeblich zum allgemeinen Wohlbefinden bei. Durch regelmäßige Fußpflege wird Unwohlsein, Schmerzen und Beschwerden vorgebeugt, sodass sich die pflegebedürftige Person insgesamt besser fühlt.
  2. Durch die Pflege der Füße werden mögliche Einschränkungen wie schmerzhafte Druckstellen, Verformungen oder Nagelprobleme vermieden, was die Beweglichkeit und Selbstständigkeit unterstützt.
  3. Vernachlässigte Fußpflege kann zu ernsthaften Komplikationen führen. Durch sorgfältige Beobachtung und Pflege können potenzielle Probleme frühzeitig erkannt und behandelt werden.
  4. Die Haut an den Füßen ist besonders anfällig für Trockenheit, Risse und Infektionen. Durch regelmäßige Fußpflege, wie das Eincremen und das Entfernen von Hornhaut, wird die Haut geschmeidig gehalten und das Risiko von Hautproblemen minimiert.

Ablauf der Fußpflege zuhause

Die Füße werden bei der täglichen Körperpflege oft vernachlässigt. Nehmen Sie sich daher bewusst Zeit, die Füße Ihres Angehörigen oder der pflegebedürftigen Person gründlich zu untersuchen und zu pflegen. Dafür kann beispielsweise ein eigenes Zeitfenster eingeräumt werden, an dem die Fußpflege immer zu einem festen Bestandteil der Pflegetätigkeit wird. Die folgenden Arbeitsschritte helfen dabei, nichts zu vergessen und die Pflege gewissenhaft durchzuführen.

  • Beginnen Sie damit, die Füße und Fußnägel gründlich zu waschen. Verwenden Sie warmes Wasser und eine milde Seife, um Schmutz, Schweiß und Bakterien zu entfernen. Achten Sie besonders darauf, den Bereich zwischen den Zehen gründlich zu reinigen. Spülen Sie die Füße anschließend gut ab. Ein Peeling kann ebenfalls abgestorbene Hautschuppen gut entfernen und für eine bessere Durchblutung sorgen.
  • Trocknen Sie die Füße sorgfältig ab, insbesondere den Bereich zwischen den Zehen. Verwenden Sie dazu ein weiches Handtuch und tupfen die Haut sanft trocken. Achten Sie darauf, dass die Füße vollständig trocken sind, um die Bildung von Pilzen oder Infektionen zu vermeiden.
  • Wenn Hornhaut an den Füßen ist, können Sie diese vorsichtig entfernen. Verwenden Sie dafür einen Bimsstein oder eine Fußfeile. Üben Sie dabei nicht zu viel Druck auf, um Verletzungen zu vermeiden. Arbeiten Sie langsam und sanft, um überschüssige Hornhaut abzutragen.
  • Die Fußnägel sollten regelmäßig vorsichtig gekürzt werden. Achten Sie darauf, dass Sie nicht zu viel abschneiden, um das Einwachsen der Nägel zu verhindern. Der Nagelschnitt sollte eine gerade Linie bilden und leicht der Form der Zehen angepasst sein. Wenn Sie unsicher sind, ist es besser, die Nägel etwas länger zu lassen.
  • Verwenden Sie regelmäßig eine feuchtigkeitsspendende Fußcreme oder Lotion, um die Haut geschmeidig zu halten. Massieren Sie die Creme sanft ein, besonders auf trockenen Stellen oder an den Fersen, um Risse und Schwielen vorzubeugen.
  • Es ist wichtig, regelmäßig die Haut und Nägel an den Füßen zu kontrollieren. Achten Sie auf Veränderungen wie Rötungen, Schwellungen, Wunden, Blasen oder Anzeichen von Infektionen. Wenn Sie etwas Ungewöhnliches bemerken, sollten Sie einen Arzt oder einen Podologen aufsuchen. Man kann auch eine medizinische Fußpflege nach Hause bestellen!

Wenn Sie regelmäßig eine Fußpflege bei Ihrem Pflegebedürftigen durchführen, bleibt der Aufwand insgesamt gering, denn es kommt erst gar nicht zu sogenannten Problemfüßen, die dann viel Zeit und Aufwand erfordern, um sie wieder gesund zu bekommen.

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Fußpilz vorbeugen

Um Fußpilz vorzubeugen, ist es wichtig, dass Sie die Füße Ihres Angehörigen nach dem Duschen/Baden gründlich abtrocknen. Verwenden Sie ein weiches Handtuch, um die Füße sorgfältig abzutrocknen, insbesondere den Bereich zwischen den Zehen. Achten Sie darauf, dass Sie die Feuchtigkeit vollständig entfernen, da Pilze gerne in feuchter Umgebung gedeihen. Wenn Sie Schwierigkeiten haben, den Bereich zwischen den Zehen trocken zu bekommen, können Sie einen Föhn auf niedrigster Hitzestufe verwenden. Halten Sie den Föhn in angemessener Entfernung zu den Füßen und bewegen Sie ihn hin und her, um die Feuchtigkeit zu verdunsten. Seien Sie vorsichtig, dass Sie die pflegebedürftige Person nicht verbrennen! Gerade bei Sensibilitätsstörungen fällt es nicht schnell genug auf, wenn es zu heiß wird.

Tipp! Wenn Sie Ihre Hand mit in den Fönstrahl halten, können Sie gut abschätzen, wann es zu heiß wird!

Wählen Sie Schuhe und Socken aus atmungsaktiven Materialien, die Feuchtigkeit von den Füßen ableiten können. Vermeiden Sie enge Schuhe, die die Durchlüftung behindern und Feuchtigkeit stauen könnten. Wechseln Sie regelmäßig die Socken, insbesondere wenn die Füße stark schwitzen. Indem Sie auf eine gründliche Trocknung Ihrer Füße nach dem Duschen achten und geeignete Maßnahmen zur Vorbeugung von Fußpilz ergreifen, können Sie die Gesundheit Ihrer Füße erhalten und Infektionen verhindern.

Tägliche Fußpflege

Es ist natürlich abseits der regelmäßigen Fußpflege wichtig, die Füße auch täglich zu pflegen. Mit einigen einfachen Handgriffen können Sie auch den Füßen im Alltag mehr Beachtung schenken. Dabei kann man sagen: Je mehr die Füße beansprucht werden, desto mehr Pflege benötigen Sie. Beanspruchte Füße erkennen Sie an trockener Fußhaut mit Rissbildung und starker Hornhautbildung.

Reinigen Sie dazu jeden Tag Ihre Füße gründlich. Auch zwischen den Zehenzwischenräumen. Hier können sich schnell kleine Risse bilden und Bakterien finden Ihren Weg in die Haut.

Trocknen Sie Ihre Füße immer gut ab. Auch in den Zehenzwischenräumen. Das beugt Fußpilz vor.

Cremen Sie Ihre Füße jeden Tag ein. Wer danach nicht gerne mit eingecremten Füßen herumläuft, kann dies auch vor dem Schlafengehen tun.

Beobachten Sie die Füße und achten Sie auf Veränderungen, wie starke Hornhaut, oder Warzen und Verletzungen. Damit können Sie schnell tätig werden und einer Verschlimmerung vorbeugen.

Ein Fußbad für strapazierte Füße

Ob ein warmes Fußbad in der kalten Jahreszeit, oder ein kühlendes Fußbad im Sommer. Es ist immer eine Wohltat die angestrengten Füße im Wasser zu entspannen. Auch in der Altenpflege ist ein Fußbad eine willkommene Abwechslung im Pflegealltag.

Ein- bis Zweimal in der Woche kann eine solche Pflegeeinlage angeboten werden.

Achten Sie darauf, dass Sie oder der Pflegebedürftige bequem und sicher sitzen. Das Fußbad dauert in der Regel zwischen 10-15 Minuten und in dieser Zeit sollen Sie sich entspannen können, und ein harter Stuhl trägt nicht dazu bei.

Sorgen Sie für eine entspannte Atmosphäre, damit nicht nur die Füße entspannen können.

Wählen Sie eine angenehme Wassertemperatur zwischen 37-39 Grad. Vorsicht bei Menschen mit Missempfindungen in den Füßen, hier kann es zu Verbrühungen kommen, wenn die Temperatur nicht selber eingeschätzt werden kann.

Bereiten Sie das Fußbad gegebenenfalls mit einem milden, hautschonenden Badesalz oder ätherischen Ölen vor.

Kontrollieren Sie die Haut der Füße auf Verletzungen, offene Stellen oder Anzeichen von Hautproblemen. Im Falle von Wunden oder Infektionen sollte von einem Fußbad abgesehen und ein Arzt konsultiert werden.

Nach dem Fußbad:

Trocknen Sie die Füße vorsichtig mit einem weichen Handtuch ab, besonders den Bereich zwischen den Zehen, um die Haut gründlich zu trocknen. Tragen Sie eine feuchtigkeitsspendende Fußcreme auf, um die Haut zu pflegen und Feuchtigkeitsverlust vorzubeugen.

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Medizinische Fußpflege auf Rezept

Unter bestimmten Voraussetzungen können Sie einen Zuschuss der Krankenkasse zur medizinischen Fußpflege bekommen. Grundsätzlich entscheidet Ihr behandelnder Arzt, ob in Ihrem individuellen Fall eine podologische Behandlung medizinisch notwendig ist und somit die Voraussetzungen für eine mögliche Kostenübernahme erfüllt werden. Ihr Arzt wird Ihre Fußgesundheit eingehend untersuchen und entsprechend Ihrer Diagnose und medizinischen Bedürfnisse eine Empfehlung für eine podologische Behandlung aussprechen, wenn diese erforderlich ist. Die Kosten für die podologische Behandlung werden von der Krankenkasse übernommen, wenn der behandelnde Arzt krankhafte Veränderungen am Fuß feststellt und die medizinische Fußpflege auf Rezept („Heilmittelverordnung“) verschreibt.

Falls es Ihrem Angehörigen aufgrund seiner gesundheitlichen Einschränkungen nicht mehr möglich ist, einen Podologen in dessen Praxis aufzusuchen, übernimmt die Krankenkasse die Kosten für einen Hausbesuch. Damit die Kostenübernahme gewährleistet ist, ist es wichtig, dass der behandelnde Mediziner den Begriff „Hausbesuch“ deutlich auf der Verordnung („Heilmittelverordnung“) angibt.

Bei diesen Erkrankungen übernimmt die Krankenkasse in der Regel die Kosten:

  • Diabetisches Fußsyndrom
  • Fußsyndrom bei Neuropathien
  • Fußerkrankungen als Folge eines Querschnittsyndroms

Fazit Fußpflege zuhause

Die Fußpflege zuhause ist ein wichtiger Bestandteil der persönlichen Hygiene und Gesundheitsvorsorge. Ein sorgfältiger Umgang mit den Füßen hilft nicht nur, Hautprobleme zu vermeiden und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern, sondern trägt auch dazu bei, mögliche Fußbeschwerden zu reduzieren und die Mobilität zu erhalten. Es ist ratsam, diese Pflegeroutine in den Alltag zu integrieren und bei spezifischen Fußproblemen oder Unsicherheiten einen Facharzt oder Podologen zu Rate zu ziehen. Mit der richtigen Aufmerksamkeit und Pflege können wir unsere Füße aber auch selber gesund halten.

 


 

 

Quellen

https://www.pflege.de/leben-im-alter/medizinische-fusspflege/

https://www.aok.de/pk/leistungen/therapien/podologische-therapie/

https://www.kbv.de/media/sp/PraxisInfo_Podologie.pdf