Richtig trinken bei Inkontinenz

Richtiges trinken bei Inkontinenz spielt eine entscheidende Rolle zum erfolgreichen Umgang bei Blasenschwäche. Folgen Sie unserer Hilfestellung und verringern Sie die Symptome einer Harninkontinenz!

Frau trinkt Wasser

Trinken für eine gesunde Blase

Richtig trinken bei Inkontinenz wird oft unterschätzt. Wer eine schwache Blase hat, versucht oftmals, wenig zu trinken und dadurch den Harndrang in Grenzen zu halten. Aber genau das Gegenteil wird dadurch bewirkt: Der konzentrierte Harn verstärkt das Gefühl des Harndrangs und kann die Symptome im schlimmsten Fall sogar noch verstärken. Achten Sie lieber auf das, was und wie Sie trinken! Eine ausreichende Zufuhr an Flüssigkeit fördert die Bildung von Urin. Je höher die Urinmengen sind, desto besser wird das Gewebe der Blase von pathogenen Keimen gereinigt. Bei unzureichender Zufuhr an Wasser kann die Blase nicht regelmäßig gespült werden. Die Folge ist, dass sich Bakterien in der Blase ansiedeln, rasch vermehren und Infektionen verursachen. Menschen, die zu wenig trinken, entwickeln daher deutlich häufiger Blasen- und Nierenentzündungen.

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Wie viel trinken ist eigentlich gesund?

Jeder Mensch hat unterschiedliche Bedürfnisse – das gilt auch für den Flüssigkeitsbedarf. Wer wie viel Flüssigkeit benötigt, hängt in erster Linie vom individuellen Körper und Lebensstil ab. Auch das Alter spielt eine Rolle. Ältere Menschen mit einem ruhigeren Alltag beispielsweise haben einen geringeren Flüssigkeitsbedarf und auch einen geringeres Durstgefühl.

Faustregel 30 ml pro Körpergewicht

In der Literatur findet sich häufig ein Richtwert von 2-3 Litern Flüssigkeit am Tag. Gerade ältere Menschen ohne intensive Bewegung fühlen sich davon jedoch häufig überfordert. Als gute Faustregel empfiehlt sich, mindestens 30 ml Flüssigkeit pro Kilogramm Körpergewicht zu sich zu nehmen, bei Anstrengung, sehr warmen Temperaturen oder Durstgefühl entsprechend mehr.

Farbe des Urins gibt Aufschluss

Einen Hinweis gibt auch die Farbe des Urins: Ist er wenig und dunkelgelb bis orange, ist ein Wassermangel nicht unwahrscheinlich. Viel und relativ heller Urin hingegen weist eher auf einen ausgeglichenen Wasserhaushalt hin.

Mit Tricks Trinkmenge steigern

Wenn Sie über wenig Durstgefühl verfügen oder Schwierigkeiten damit haben, ausreichend zu trinken, sollten Sie sich immer eine gut sichtbare Flasche Wasser auf den Schreibtisch stellen. Auch eine Zeitlang bewusst darauf zu achten und zu „zählen“ wie viel Flüssigkeit Sie konsumieren, kann helfen.

Warum wenig trinken Inkontinenz fördert

Eine Blase speichert Flüssigkeit, um sie anschließend wieder abzugeben. Bei unzureichenden Mengen an Wasser werden diese natürlichen Funktionen gestört und die bestehende Inkontinenz verschlechtert sich.

Konzentrierter Harn reizt das Gewebe

Wer grundsätzlich zu wenig trinkt, riskiert eine geringe Harnproduktion. Der Urin ist dadurch stark konzentriert und mit verschiedenen Reizstoffen angereichert. Diese greifen die Wände der Blase an und bringen dadurch die rhythmischen Muskelkontraktionen aus dem Gleichgewicht. Auch kann eine Reizung und Fehlsteuerung der Nerven ausgelöst werden.

Blasenmuskel verkürzt sich

Durch das Speichern von Urin wird die Muskulatur der Harnblase stark ausgedehnt, bevor sie sich im Zuge der Harnentleerung wieder kräftig zusammenzieht. Befindet sich durch eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr zu wenig Urin in der Blase, gerät die natürliche Muskelkoordination aus dem Gleichgewicht. Langfristig werden die Muskeln dann kaum mehr trainiert, verkürzen sich allmählich und werden unbeweglich.

Diese Getränke meiden

Aber nicht nur die Trinkmenge spielt eine große Rolle für das richtige Trinkverhalten bei Inkontinenz. Auch was wir trinken, ist von Bedeutung. Einige Getränke sollten Sie unbedingt meiden, wenn Sie mit Blasenschwäche zu kämpfen haben.

Kaffee ist der größte Harntreiber

Kaffee gilt als das größte harntreibende Mittel und sogar als Beschleuniger von Inkontinenz. Das Koffein erhöht die Geschwindigkeit der Harnproduktion in der Niere. Die Wirkung lässt sich bei Frauen wie bei Männern feststellen.

Viele Teesorten wirken harntreibend

Richtig trinken bei Inkontinenz: Schwarzer und grüner Tee wirken harntreibend.

Harntreibender Tee ist weit verbreitet, darunter schwarzer Tee, grüner Tee und manche Kräutertees. Besonders macht sich das bei Mate, Brennnessel, Rosmarin und Birkenblättern bemerkbar. Nicht empfehlenswert sind auch die im Sommer gerne genossenen Eistees, da sie oft auf Grün- oder Schwarztees basieren – und sowieso meist zu viel Zucker enthalten.

Getränke mit Zucker und Kohlensäure reizen die Blase

Kohlensäurehaltige und stark zuckerhaltige Getränke können bei empfindlichen Personen die Blase reizen. Künstliche Süßstoffe können die Blasenkontrolle beeinträchtigen. Sie sind in kalorienarmen Nahrungsmitteln und Getränken enthalten und fördern möglicherweise Entzündungen der Blase. Stark zuckerhaltig sind Cola, Fanta, Sprite und viele vermeintliche Fruchtsäfte. Ein Blick auf die Nährwerttabelle ist deswegen meistens sinnvoll.

Alkohol entzieht dem Körper Flüssigkeit

Alkohol ganz allgemein, ob Bier oder Wein, ist ein harntreibendes Mittel. Er entzieht dem Körper Flüssigkeit. Außerdem kann er die Blase reizen, wodurch eine Inkontinenz entstehen kann. Deshalb gilt: So wenig wie möglich, am Besten gar keinen Alkohol trinken.

Entzug von Alkohol und Kaffee

Ein Verzicht auf Alkohol und Kaffee fällt vielen Betroffenen schwer. Zurecht! Da diese Getränke süchtig wirkende Stoffe enthalten. Der Entzug von Alkohol und Kaffee wird anfängliche Beschwerden mit sich bringen. Aber nicht nur Ihre Inkontinenz wird sich bessern, auch Ihr gesamter Organismus wird sich von diesen teils giftigen Stoffen erholen und es Ihnen langfristig danken.

Die Getränke meiden

  • Kaffee
  • Schwarzer Tee
  • Grüner Tee
  • Alkohol
  • Cola, Fanta, Sprite

Was bei Blasenschwäche trinken?

Was soll man nun am besten trinken, wenn man eine Blasenschwäche hat. Einige Getränke sind nicht nur unbedenklich, sie tun der Blase auch gut und beruhigen sie. Unsere Tipps sind speziell auf eine Blasenschwäche ausgerichtet und können im Alltag bei der Bewältigung der Urinausscheidung helfen.

Wasser ist das ideale Getränk

Wasser ist das ideale Getränk bei Inkontinenz. Sie sollten Wasser auf keinen Fall reduzieren, da der Körper zum größten Teil aus Wasser besteht und der Stoff an nahezu jedem Prozess im Körper beteiligt ist. Gerade bei der Ausleitung von Schadstoffen spielt Wasser eine zentrale Rolle. Es ist nicht nur gesund, sondern auch kostengünstig bzw. kostenlos, wenn es um Leitungswasser geht. Es spricht im Übrigen nichts dagegen, sein Wasser mit ein bisschen Fruchtsirup zu aromatisieren.

Selbstgemachte Schorlen sind die bessere Alternative

Auch selbstgemachte Schorlen sind besser als die meisten anderen Getränke. Achten Sie beim Mixen Ihrer Schorlen auf ein gesundes Verhältnis zwischen Saft und Wasser. Je höher der Anteil des Wassers, desto besser.

Rooibostee ist unbedenklich

Unbedenklich ist der koffeinfreie Rooibos (Rotbuschtee), er wirkt nicht harntreibend, sondern vielmehr beruhigend auf die Blase. Wenn dieser Tee Ihnen schmeckt, dann trinken Sie so viel wie Sie mögen.

Tipps & Tricks für eine ausgeglichene Blase

Hier verraten wir Ihnen die Profi-Tricks für einen entspannten Umgang mit Ihrer Blasenschwäche. Einige Tipps können Sie aber nicht nur mit einer Blasenschwäche beherzigen, denn sie sind allgemein der Gesundheit zuträglich.

Tagsüber viel, abends weniger trinken

Neben der richtigen Wahl des Getränks sollten Sie an die richtige Verteilung der Flüssigkeitszufuhr denken. Fangen Sie gleich morgens nach dem Aufstehen mit Trinken an und nehmen Sie weniger Flüssigkeit gen Abend zu sich. Diese Technik hilft Ihnen auch, den Wechsel des Inkontinenzmaterials während der Nacht auf ein Minimum zu beschränken.

Trinken an Jahreszeit anpassen

Auch die Jahreszeit oder generell das Klima spielen eine große Rolle. Sowohl sommerliche Hitze als auch beständig trockene Luft durch Heizung oder Klimaanlage führen zu einem höheren Flüssigkeitsbedarf. Dasselbe gilt für Erkrankungen wie Blasenentzündung oder Erkältung.

Nicht erst trinken wenn der Durst kommt

Richtig trinken bei Inkontinenz: Lieber trinken, bevor der Durst kommt.

Oft liest man, dass es beim Auftreten von Durstgefühl „bereits zu spät“ sei. Richtig ist zwar, dass Durst auf eine beginnende Dehydration hinweist, ganz so dramatisch wie es klingt, ist es jedoch nicht. Denn die Empfindung von Durst entstand evolutionär eben deshalb, um Menschen und Tiere an die Aufnahme von Flüssigkeit zu erinnern.

Bestimmte Nahrungsmittel meiden

Was bei dem einen deutliche Wirkung zeigt, kann an anderen spurlos vorübergehen. Deshalb achten Sie darauf, bei welchen Lebensmitteln Sie verstärkten Harndrang verspüren, um Ihre Ernährung darauf einstellen zu können. Denn harntreibende Nahrungsmittel sollten nicht unterschätzt werden.

Scharfes Essen meiden

Richtig trinken bei Inkontinenz: Chili und Pfeffer reizen die Blase.

Scharfes Essen bekommt der Blase ebenfalls nicht. Also verzichten Sie auf Gewürze wie Chili, Pfeffer, Rettich und Ingwer. Sie enthalten Reizstoffe, die die Harnblase anregen,

Inkontinenzeinlagen für Frauen und Männer

Die Verwendung der richtigen Inkontinenzartikel gehört, wie das richtige Trinkverhalten, zu den effektiven Mittel zur Behandlung einer Inkontinenz. Unter Frauen mit leichter Inkontinenz ist Seni Lady Plus sehr beliebt. Männer mit leichter Inkontinenz greifen gerne auf Tena Men Level 3 zurück. Ist die Inkontinenz mittelstark ausgeprägt, nehmen Betroffene die Bestseller-Windelhose von Hartmann MoliCare Premium Mobile 6 Tropfen. Bei starker Harninkontinenz empfiehlt sich die saugstarke Windelhose Tena Pants Maxi.

Fazit: Richtig trinken bei Inkontinenz

Viele Inkontinenz-Betroffene trinken zu wenig aus Angst, nicht rechtzeitig eine Toilette aufsuchen zu können. Jedoch verschlimmert dieses Verhalten die Symptome. Achten Sie lieber auf eine ausreichende Zufuhr von nicht harntreibenden Flüssigkeiten, am besten Wasser. Außerdem sollten Sie die Flüssigkeitsmenge morgens und über den Tag verteilt aufnehmen, so dass Sie zum Abend hin weniger trinken. In Deutschland sind etwa 10 Millionen Menschen von Inkontinenz betroffen. Mit den richtigen Hilfsmitteln und richtigen Umgang ist für jedermann ein Leben mit Qualität und sozialen Kontakten möglich.

 

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