Patientenoverall | Was bringt er mir?

Ein Patientenoverall kann die alltägliche Pflege eines Angehörigen vielfach erleichtern. Denn ein Pflegefall in der Familie stellt sowohl für die Betroffenen als auch ihre Angehörigen eine große Herausforderung dar. Leidet der Patient an Demenz, kommt oft eine Inkontinenz hinzu, was die Pflegesituation erschwert. Erfahren Sie hier, wie Patienten-Overalls und -bodys die tägliche Versorgung von Patienten erleichtern.


Was ist ein Patientenoverall?

Ein Patientenoverall kommt in Pflegefällen zum Einsatz, besonders dann, wenn auch eine Inkontinenz vorliegt. Vor allem greifen Pflegefachkräfte und pflegende Angehörige auf Pflegebekleidung zurück, um die tägliche Arbeit zu entlasten. Übrigens ist ein Patientenoverall keine “freiheitsentziehende Maßnahme”, welche die Bewegungsfreiheit des Patienten einschränkt.

Der Patientenoverall wird als Ersatz für die Oberbekleidung eingesetzt. Ausgestattet mit mehreren Funktionen wie einem Beinreißverschluss, kann der Pflegeoverall tagsüber als auch nachtsüber verwendet werden. Oft ähneln Pflegeoveralls einem Schlafanzug oder bequemer Freizeitbekleidung.

Was bringt ein Patientenoverall?

Der Patientenoverall erleichtert die pflegerische Tätigkeit von pflegenden Angehörigen bzw. von Pflegefachkräften. Denn in vielen Produkten wird ein teilbarer Beinreißverschluss integriert, was das Wechseln von Inkontinenzmaterial beachtlich vereinfacht. Somit wechselt eine professionelle Pflegekraft oder ein pflegender Angehöriger das beschmutzte Inkontinenzmaterialien innerhalb kürzester Zeit. Dadurch wird der Erkrankte deutlich schneller gesäubert. Außerdem schützen Pflegeoveralls angelegtes Inkontinenzmaterial vor selbstständige Entnahme durch den Patienten. Ist ein Rückenreißverschluss eingearbeitet, verhindert dies effektiv das Selbstentkleiden des Patienten. Obendrein bietet er raschen Zugang zum Oberkörper für Körperpflege und Untersuchungen am Oberkörper.
Auch schützt ein Patientenoverall den Träger vor Auskühlung und vor deren Folgeerscheinungen, wenn Körpertemperatur-Schwankungen im Spiel sind.

Vorteile von Patientenoveralls

  • erschwert das Selbstentkleiden
  • schützt Inkontinenzmaterial
  • vereinfacht Wechsel von Inkontinenzmaterial
  • bietet raschen Zugang zum Oberkörper
  • vereinfacht Ankleiden des Patienten

Für welche Situationen ist ein Patientenoverall geeignet?

Besonders bei Demenzerkrankten ist ein Patientenoverall sinnvoll, da er die Pflege enorm erleichtert. Vor allem bei einem Pflegefall mit Inkontinenz empfiehlt sich die Verwendung von Patientenoveralls. Denn oft entnehmen Demenziell-Erkrankte das verwendete Inkontinenzmaterial, was zu einem Verschmieren von Urin und Stuhl führen kann. Damit ist eine Verteilung und Verbreitung von eventuellen Keimen und Krankheitserregern möglich.
Darüber hinaus erleichtert die spezielle Kleidung auch das An- und Auskleiden des Patienten. Natürlich ist ein Patientenoverall auch geeignet bei der Pflege von Kindern, Jugendlichen und Menschen mit Behinderung.

Patientenoverall geeignet für

  • Patient leidet an Demenz
  • Betroffener entnimmt Inkontinenzmaterial selbstständig
  • Patient entkleidet sich selbstständig
  • Pflege von Kindern und Jugendlichen
  • Pflege von Menschen mit Behinderung

Alternative – Pflegebody

In manchen Situationen scheint ein Patientenoverall nicht ganz geeignet zu sein. Das ist vor allem der Fall, wenn Demenzerkrankte das Inkontinenzmaterial trotz Patientenoverall selbständig entnehmen. Hier hilft die Verwendung eines Pflegebodys. Denn der Body schützt und fixiert das eingesetzte Inkontinenzmaterial, sodass es sich jederzeit an der richtigen Stelle befindet. Auf diese Weise wird verhindert, dass sich der Patient trotz medizinischer Hilfsmittel selbst beschmutzt. Nach einem dieser Vorfälle neigen viele Betroffene dazu, sich zu entkleiden und die Inkontinenzmaterialien eigenständig zu wechseln. In der Regel entsteht dadurch jedoch nur ein zusätzlicher Aufwand für die Pflegekräfte, da die meisten Hilfsmittel nicht selbst angelegt werden können. Dieses Problem tritt insbesondere bei Patienten mit Demenz regelmäßig auf. Sollte der Patient trotz Pflegeoverall und trotz Body sich selbständig entkleiden, empfiehlt es sich, einen Pflege-Body zusätzlich zu einem Pflegeoverall anzuziehen. Das sollte zusätzlichen Schutz bieten.

Worauf sollte ich beim Kauf eines Patientenoverall achten?

Bereits beim Kauf der Produkte sollten Sie auf einige Kriterien achten, um den größtmöglichen Nutzen aus ihnen ziehen zu können.

Achten Sie auf das Material

Entscheidend ist insbesondere die Wahl der verwendeten Materialien. Der Patientenoverall sollte immer über einen möglichst hohen Baumwollanteil verfügen. Denn Baumwolle bietet den Vorteil, dass sie in der Waschmaschine gewaschen werden kann und auch sehr hautfreundlich ist. Die Produkte werden in der Regel über den ganzen Tag getragen und berühren den Körper währenddessen großflächig. Dadurch hat der Komfort einen großen Einfluss auf die allgemeine Lebensqualität. Angehörige profitieren ebenfalls von der höheren Akzeptanz der Produkte beim Patienten.

Achten Sie auf die Reißverschlüsse

Achten Sie außerdem auf einen hochwertigen Reißverschluss. Denn hochwertige Reißverschlüsse halten länger, öffnen sich leicht und machen letzten Endes weniger Ärger für pflegende Angehörige und Pflegekräfte. Entscheidend sind vor allem zwei wesentliche Eigenschaften. Der Verschluss sollte an der Rückseite der Kleidung angebracht sein und dennoch keine Druckstellen verursachen. Deshalb verläuft er bei vielen modernen Produkten vom Rücken schräg seitlich nach vorn.

Achten Sie auf die richtige Größe

Schließlich ist ebenfalls die richtige Größe ausschlaggebend. Normalerweise werden Patientenbodys und Patientenoveralls in Unisex-Größen angeboten. Aus diesem Grund müssen Sie bei der Wahl eines geeigneten Produkts aufmerksam sein. Zu große Patientenbodys können die Inkontinenzmaterialien nicht sicher fixieren und bieten daher nur einen ungenügenden Schutz vor versehentlichen Beschmutzungen. Entscheiden Sie sich hingegen für ein zu kleines Produkt, wird dessen Material zu stark beansprucht. Dadurch kommt es insbesondere am Beinreißverschluss häufig zu Rissen und anderen Beschädigungen.
Insbesondere wenn Demenzerkrankte zu enge Kleidung aufgrund eines Fremdkörpergefühls abstoßen, hilft es, nicht zu enge Patientenoveralls auszuwählen.

Achten Sie beim Kauf von Patientenoveralls auf

  • hautfreundliches Material, z.B. Baumwolle
  • hochwertige Reißverschlüsse
  • die richtige Größe

Insenio Infographik Pflegeoverall

Pflegetipps für Patientenoveralls

Patientenoveralls und auch Patientenbodys können ganz normal in der Waschmaschine gewaschen werden. Dabei sollte immer auf die Pflegehinweise der Wäsche-Etiketten geachtet werden. Normalerweise sind Patientenoveralls auch trocknergeeignet. Damit Reißverschlüsse geschont werden, ist unbedingt darauf zu achten, dass sie vor der Wäsche geschlossen werden. Wenn der Patientenoverall mit Fäkalien beschmutzt wurde, ist verständlicherweise ein Schließen der Reißverschlüsse erschwert. Daher sollte man auf einen praktischen Wäschesack zurückgreifen. Im Grunde kann der Wäschesack bei jeder Wäsche genutzt werden, da es das Material effektiv schont. So hält der Overall lange und sie können langfristig Kosten sparen. Wenn Inkontinenzmaterial in Verwendung ist, empfiehlt sich für die gründliche Reinigung ein spezielles desinfizierendes Waschmittel.

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