Blasenschwäche bei Frauen | Ursachen & die richtige Behandlung

Blasenschwäche bei Frauen ist sehr verbreitet. In jedem Lebensalter einer Frau kann Harninkontinenz auftreten. Erfahren Sie hier, warum Frauen so häufig von Blasenschwäche betroffen sind.

Blasenschwäche bei Frauen

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Blasenschwäche bei Frauen

Blasenschwäche, auch bekannt als Harninkontinenz, ist ein häufiges Gesundheitsproblem, das insbesondere Frauen betrifft. Es ist definiert als der unwillkürliche Verlust von Urin, der zu sozialen Einschränkungen und einem erheblichen Verlust an Lebensqualität führen kann. Blasenschwäche kann verschiedene Formen annehmen, darunter Belastungsinkontinenz, Dranginkontinenz oder Mischinkontinenz. Obwohl Blasenschwäche nicht lebensbedrohlich ist, kann sie den Alltag stark beeinträchtigen und das Selbstbewusstsein sowie die sozialen Aktivitäten der Betroffenen stark beeinflussen. Es ist daher wichtig, die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten für Blasenschwäche bei Frauen zu verstehen, um geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität zu ergreifen.

Warum sind Frauen häufiger von Blasenschwäche betroffen?

Obwohl Blasenschwäche keine geschlechtsspezifische Erscheinung ist, sind vorwiegend Frauen davon betroffen. Das liegt an ihrem Körperbau und ihrem weicheren Bindegewebe. Für eine Geburt muss das Becken weit sein und das Bindegewebe durchlässig. Beides Faktoren, die eine Schwächung des Beckenbodens und damit der Kontinenz mit sich bringen können.
Schwangerschaft, Entbindung, Menopause – das alles können Auslöser für einen geschwächten Verschlussmechanismus der Blase sein.
Frauen sind im Vergleich zu Männern wegen der kürzeren Harnröhre und der Nähe zum Darmausgang ohnehin anfälliger für Infektionen und Entzündungen – weitere Auslöser für Blasenschwäche.

Während Frauen schon in jungen Jahren mit Inkontinenz rechnen müssen, werden Männer meist erst jenseits der 50 von Inkontinenzerscheinungen geplagt. Grund zur Besorgnis ist das trotzdem nicht. Mittlerweile sind die Erfolgsaussichten von Inkontinenz-Therapien äußerst vielversprechend. Wichtig ist nur, dass sich Betroffene in ärztliche Behandlung begeben.

Ursachen für Blasenschwäche bei Frauen

Blasenschwäche betrifft Millionen von Frauen weltweit und kann verschiedene Ursachen haben, die von altersbedingten Veränderungen bis hin zu bestimmten gesundheitlichen Zuständen reichen. Diese Erkrankung kann nicht nur physische Beschwerden verursachen, sondern auch soziale und psychische Auswirkungen haben, die die Lebensqualität stark beeinträchtigen können. Eine fundierte Kenntnis der möglichen Ursachen von Blasenschwäche bei Frauen ist daher von entscheidender Bedeutung, um die richtige Behandlung zu finden und das Leben der Betroffenen zu verbessern.

  1. Schwangerschaft und Geburt: Die Schwächung der Beckenbodenmuskulatur während der Schwangerschaft und die Belastung während der Geburt können zu einer Belastungsinkontinenz führen, bei der Urinverlust bei körperlicher Anstrengung wie Niesen, Husten oder Sport auftritt.
  2. Alterung: Mit zunehmendem Alter können die Muskeln und Bänder, die die Blase unterstützen, schwächer werden, was zu einer allgemeinen Schwächung des Beckenbodens führt und das Risiko für Inkontinenz erhöht.
  3. Hormonelle Veränderungen: Der Östrogenspiegel kann sich während der Wechseljahre verringern, was die Gesundheit der Harnwege beeinträchtigen und zu einer Verschlechterung der Kontrolle über die Blase führen kann.
  4. Übergewicht: Übergewicht und Fettleibigkeit erhöhen den Druck auf die Blase und den Beckenboden, was das Risiko für Belastungsinkontinenz erhöhen kann.
  5. Chirurgische Eingriffe: Operationen im Beckenbereich können die Strukturen im Beckenboden beeinträchtigen und das Risiko für Blasenschwäche erhöhen.
  6. Chronische Erkrankungen: Bestimmte chronische Erkrankungen wie Diabetes, chronische Harnwegsinfektionen oder Erkrankungen der Blase selbst können die Blasenfunktion beeinträchtigen und zu Harninkontinenz führen.

Blasenschwäche bei jungen Frauen

Sowohl Männer als auch Frauen können von Blasenschwäche, auch Harninkontinenz genannt, betroffen sein. Allerdings trifft es Frauen weitaus häufiger als Männer. Zudem unterscheiden sich auch die Formen der Inkontinenz bei den beiden Geschlechtern deutlich.

Frauen unter 50 Jahren sind eher von einer Belastungsinkontinenz betroffen. Belastungsinkontinenz ist die Unfähigkeit, Urin bei Belastung des Beckenbodens zu halten. Das können alltägliche Situationen sein wie Husten, Niesen oder Heben. Dabei verspüren Betroffene vorher aber keinen Harndrang. Ursache der Belastungsinkontinenz ist oftmals ein geschwächter Beckenboden. Gründe hierfür können sein: Schwangerschaft, Entbindung oder auch eine Blasenentzündung. Gerade nach der Geburt ist der Beckenboden stark beansprucht und kann für einige Zeit schwächeln. Hierfür werden spezielle Rückbildungskurse angeboten. Diese sorgen dafür, dass eine solche Beckenbodenschwäche nach der Geburt schnell wieder behoben wird. Manche Frauen behalten allerdings, auch gerade nach vielen Schwangerschaften, eine Blasenschwäche zurück.

Mehr Infos über Belastungsinkontinenz in unserem Artikel.

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Blasenschwäche bei älteren Frauen

Mit zunehmendem Alter wird dann bei Frauen die Dranginkontinenz die überwiegende Inkontinenzform. Das Hauptkennzeichen der Dranginkontinenz ist der plötzliche starke Harndrang, der die Betroffenen wie eine regelrechte Attacke überfällt, auch bei geringer Blasenfüllung. Oft kommt es zum unwillkürlichen Harnverlust. Ärzte können bei den meisten Frauen keine körperlichen Ursachen finden. Bei den übrigen Frauen sind die häufigsten Gründe für eine Dranginkontinenz ein überaktiver Blasenmuskel oder häufige Harnwegsentzündungen. Hier können ein gutes Blasentraining oder Medikamente eventuell Linderung verschaffen. Sprechen Sie Ihren Arzt darauf an.

Informieren Sie sich näher über Dranginkontinenz.

Therapie der Blasenschwäche bei Frauen

Die Therapie der Blasenschwäche bei Frauen hängt von der Art der Harninkontinenz, der Schwere der Symptome und den individuellen Bedürfnissen jeder Patientin ab. Hier sind einige gängige Behandlungsoptionen:

  1. Beckenbodentraining: Diese Übungen zielen darauf ab, die Muskeln des Beckenbodens zu stärken, um die Kontrolle über die Blase zu verbessern und das Auftreten von Harninkontinenz zu reduzieren. Ein Physiotherapeut oder eine spezialisierte Fachkraft kann dabei helfen, die richtigen Techniken zu erlernen und den Fortschritt zu überwachen.
  2. Blasentraining: Dies beinhaltet das Planen von regelmäßigen Toilettengängen, um die Blase zu trainieren, sich länger zu halten, sowie Entspannungstechniken, um den Drang zu urinieren zu kontrollieren.
  3. Medikamente: In einigen Fällen können Medikamente verschrieben werden, um die Symptome der Harninkontinenz zu lindern. Dazu gehören Anticholinergika zur Behandlung von Dranginkontinenz und Betmimetika zur Behandlung von Belastungsinkontinenz.
  4. Pessare: Ein Pessar ist eine Vorrichtung, die in die Vagina eingeführt wird und die Blase unterstützt, um Harninkontinenz zu reduzieren.
  5. Chirurgische Eingriffe: In schweren Fällen von Harninkontinenz können verschiedene chirurgische Verfahren in Betracht gezogen werden, darunter die Anwendung von Bandmaterialien zur Unterstützung der Blase oder des Schließmuskels.
  6. Lebensstiländerungen: Die Vermeidung von übermäßigem Alkoholkonsum, die Reduzierung des Konsums von koffeinhaltigen Getränken und das Beibehalten eines gesunden Gewichts können dazu beitragen, die Symptome der Blasenschwäche zu verbessern.

Es ist wichtig, mit einem Arzt über die beste Behandlungsoption für individuelle Bedürfnisse zu sprechen. Eine Kombination aus verschiedenen Therapien kann oft am effektivsten sein, um die Symptome der Blasenschwäche zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

Inkontinenzeinlagen für Frauen, oder doch Slipeinlagen?

Frauen besitzen eine ganz andere Physiologie als Männer. Urin wird anders abgegeben und verläuft anders in Saugeinlagen als bei Männern. Daher ist es sehr empfehlenswert, wenn Sie spezielle Inkontinenzeinlagen für Frauen verwenden. Diese ist anatomisch geformt und der Saugkern verläuft bis in den hinteren Teil der Einlage. Bitte benutzen Sie keine regulären Damenbinden oder normale Slipeinlagen, wenn Sie als Frau an Blasenschwäche leiden! Der Griff nach Hygieneartikeln für die Periode ist verlockend, denn oftmals fühlt man sich gerade an der Kasse nicht wohl mit Inkontinenzartikeln, jedoch sind diese nicht an die speziellen Bedürfnisse bei Urinverlust angepasst. Urin ist flüssiger als Ausfluss und vor allem auf der empfindlichen Intimhaut recht angriffslustig. In Inkontinenzeinlagen sind Saugkerne verarbeitet, die Flüssigkeit, auch bei schwallartigem Verlust gut und schnell ins Innere leiten. Mit einer Damenbinde geht hier schnell mal etwas daneben und Sie sitzen im Nassen. Inkontinenzeinlagen schließen die Flüssigkeit ganz anders ein, damit bleibt auch Ihre Haut gesund.

Inkontinenzeinlagen für Frauen gibt es viele. Welche sind zuverlässig? Welche sind diskret? Wir geben Ihnen einen Überblick über die besten und beliebtesten Einlagen.

Hartmann – zuverlässige Qualität

Pflege- und medizinische Fachkräfte empfehlen Inkontinenzeinlagen von Hartmann. Die Qualität und Zuverlässigkeit sind hervorragend. Frauen nehmen bei mittlerer Blasenschwäche gerne die Molicare Premium Lady Pad 3 Tropfen und Molicare Premium Lady Pad 4 Tropfen. Bei leichter Inkontinenz sind die Produkte Molicare Premium Lady Pad 2 Tropfen und Molicare Premium Lady Pad 1,5 Tropfen geeigneter. Hartmann verwendet für diese Produkte hochwertige und antiallergische Materialien. Die Einlagen sind atmungsaktiv und nehmen Flüssigkeiten sehr schnell auf.

Seni – sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Wer günstige Einlagen bei guter Qualität sucht, ist bei Seni genau richtig. Für mittlere Inkontinenz eignen sich Seni Lady Plus und Seni Lady Super. Wer eine leichte Blasenschwäche hat, nimmt Seni Lady Slim Mini Plus oder Seni Lady Slim Normal. Die Oberfläche fühlt sich samtig weich an. Flüssigkeiten werden sehr gut im Inneren des Saugkerns verteilt. Erhältlich sind Seni Lady Einlagen in sieben Saugstärken. Da findet jede Frau ihre passende Inkontinenzeinlage.

TENA – sehr bekannt und genauso beliebt

TENA ist vielen Menschen aus der Werbung bekannt. Sehr beliebt bei Frauen ist die TENA Lady, da sie sehr zuverlässig und diskret ist. Bei TENA wird stetig weiterentwickelt und modernisiert. Daher sind die Produkte immer auf dem neuesten Stand der Technik. TENA Lady Einlagen gibt es in sieben Saugstärken. Frauen mit mittlerer Blasenschwäche nehmen Tena Lady Super und Tena Lady Maxi. Haben Sie leichte Inkontinenz, dann empfehlen wir Tena Lady Normal. Speziell für die Nacht wurde die Tena Lady Discreet Maxi Night entwickelt. Die spezielle Form sichert Sie im Liegen zuverlässig ab.

Harninkontinenz bei Frauen vorbeugen

Die Vorbeugung von Blasenschwäche bei Frauen ist durch bestimmte Maßnahmen unterstützbar. Dazu gehört zunächst das regelmäßige Training der Beckenbodenmuskulatur, was die Kontrolle über die Blase stärkt und das Risiko von Harninkontinenz verringern kann. Eine gesunde Lebensweise, einschließlich ausgewogener Ernährung, ausreichender Flüssigkeitszufuhr und regelmäßiger körperlicher Aktivität, hilft dabei, ein gesundes Gewicht zu halten und das Risiko von Übergewicht und Fettleibigkeit zu reduzieren, was wiederum das Risiko von Blasenschwäche verringert.

Des Weiteren ist die Vermeidung von Blasenreizstoffen wie koffeinhaltigen Getränken, Alkohol und scharfen Speisen ratsam, da diese die Blase reizen und vermehrten Harndrang verursachen können. Eine gute Toilettenhygiene, einschließlich des vollständigen Entleerens der Blase beim Toilettengang und des Vermeidens von übermäßigem Pressen, kann ebenfalls dazu beitragen, die Blase gesund zu halten und das Risiko von Blasenschwäche zu verringern.

Raucherentwöhnung ist ein weiterer wichtiger Aspekt der Vorbeugung, da Rauchen das Risiko von Harninkontinenz erhöhen kann, indem es den Blasenmuskel schwächt und die Blasenkapazität verringert. Schließlich können regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Frauenarzt dazu beitragen, potenzielle Risikofaktoren für Blasenschwäche frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zur Vorbeugung zu ergreifen.

Indem man diese vorbeugenden Maßnahmen befolgt und auf eine gesunde Lebensweise achtet, kann das Risiko von Blasenschwäche bei Frauen deutlich reduziert werden.

Beispiel für einen Erfahrungsbericht über Blasenschwäche bei Frauen

Auch Frau Müller hatte, wie viele andere Frauen, eine leichte Blasenschwäche nach der zweiten Geburt. Diese bekam sie aber mit der normalen Rückbildungsgymnastik schnell in den Griff. Frau Müller hatte immer Übergewicht gehabt, was sie im Alltag jedoch nicht sehr störte. Ihre Blutwerte waren in Ordnung und so machte sie sich keine weiteren Gedanken darüber. In den Wechseljahren bemerkte Frau Müller dann immer öfter einen Druck im Unterleib. Es fühlte sich an, als würde etwas aus ihr herausfallen. Damit ging sie zum Frauenarzt. Dieser stellte fest, dass Ihre Gebärmutter gefährlich tief abgesunken war. Durch ihr schwaches Bindegewebe und das Übergewicht war sie nun nicht mehr dort, wo sie sein sollte. Aufgrund von einigen anderen medizinischen Diagnosen, wie einigen Zysten an den Eierstöcken, entschloss man sich zur Entfernung der Gebärmutter. Nach der OP lebte Frau Müller wieder längere Zeit ohne Beschwerden. Dies ging erst einmal gut, bis sie feststellte, dass sie wie auch nach der zweiten Geburt immer wieder Urin verlor, wenn sie etwas Anstrengendes tat. Mit Slipeinlagen behalf sich Frau Müller so gut es ging. Doch irgendwann wurde es ihr zu viel und sie suchte wieder ihren Frauenarzt auf. Dieser stellte nun fest, dass die Blase leicht abgesunken war. Der Arzt riet ihr nun dringend an Gewicht zu verlieren und täglich Beckenbodengymnastik zu machen, um eine erneute Operation zu umgehen. Nun fasste Frau Müller den Entschluss, endlich etwas zu tun. Sie ernährte sich bewusster, trank viel, machte Sport und ihre Beckenbodenübungen, die sie im Internet gefunden hatte. Nach einigen Wochen Disziplin wurde der Urinverlust tatsächlich geringer. Dies spornte Frau Müller so sehr an, dass sie bis heute Ihr Gewicht hält und auch die Beckenbodenübungen nie ausfallen lässt.

Fazit Blasenschwäche bei Frauen

Die Blasenschwäche bei Frauen, sei es in Form von Belastungsinkontinenz, Dranginkontinenz oder Mischinkontinenz, kann eine erhebliche Beeinträchtigung der Lebensqualität verursachen. Die Ursachen können vielfältig sein, von Schwangerschaft und Geburt bis hin zu hormonellen Veränderungen während der Menopause. Die Behandlung von Blasenschwäche erfordert oft eine ganzheitliche Herangehensweise, die auf die individuellen Bedürfnisse der Patientin zugeschnitten ist. Dies kann Veränderungen im Lebensstil, Physiotherapie zur Stärkung des Beckenbodens, medikamentöse Therapie, hormonelle Behandlungsoptionen oder sogar chirurgische Eingriffe umfassen. Es ist wichtig, dass Frauen mit Blasenschwäche sich nicht scheuen, professionelle Hilfe zu suchen. Durch eine gründliche ärztliche Untersuchung und Beratung können geeignete Behandlungsoptionen identifiziert und eine individuelle Therapieplanung entwickelt werden, um die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

 


 

Quellen

Gitschel, K. Blasenschwäche und Geburt — ein zwangsläufiger Zusammenhang?. Pflegez 70, 30–33 (2017). https://doi.org/10.1007/s41906-017-0201-2

Speth, A. Das hilft gegen Blasenschwäche. MMW – Fortschritte der Medizin 152, 14 (2010). https://doi.org/10.1007/BF03367053

Frauenheilkunde up2date 2018; 12(02): 119-137 DOI: 10.1055/s-0043-119813